Hobby Hobby: Eisleber haben ihre Lieblingsorte fotografiert und Kalender herausgebracht

Eisleben - Nein, seine Kamera hat er ausnahmsweise mal nicht dabei während der Frühstückspause. Dafür hat David Schmidt seinen Kalender mit Eisleber Motiven unterm Arm und Kumpel Maximilian Suck an der Seite. Kennengelernt haben sie sich bei der Eisleber Feuerwehr. Was sie verbindet, ist ihre große Leidenschaft für die Fotografie.
Nach Feierabend ziehen sie los, gern auch nachts. „Da ist es ruhig, keiner läuft oder fährt durchs Bild“, sagt Suck, 19 Jahre alt und im ersten Ausbildungsjahr zum Orthopädie-Schuhmacher. Schmidt, 36, bringt einiges mehr an Alter und Lebenserfahrung mit. „So richtig mit dem Fotografieren habe ich während meiner Auslandseinsätze bei der Bundeswehr angefangen“, erzählt er.
Für David Schmidt ist Fotografie ein Ausgleich zu seinem Job
Unter anderem war er mit seiner Einheit im Kongo. „Da bekommst du jede Menge herrliche Motive vor die Optik. Menschen, Landschaft, Szenen im Hafen“, beschreibt er diese Zeit. Nach seiner Rückkehr in die Lutherstadt habe der Eisleber die Fotografie dann auch als Ausgleich zu seinem Job gebraucht. „Ich habe acht Jahre im Krematorium gearbeitet.“
Jetzt ist er seit eineinhalb Jahren beim Betriebshof beschäftigt und kommt schon dadurch in Ecken der Lutherstadt, die dem Touristen verborgen bleiben. An einen Kalender haben er und Suck bei ihren Streifzügen aber noch nicht gedacht. „Ich wollte eine Ausstellung machen. Aber unsere Oberbürgermeisterin hat meine Fotos auf Facebook gesehen und meinte, ein Kalender wäre doch eine gute Sache“, so Schmidt. Gesagt, getan, wobei er immer noch an eine Ausstellung denkt. „Es gibt aber noch keinen Termin oder Ort.“ Da ist es fast wie mit dem Kalender. Den kann man im Moment nur über Schmidts Seite auf Facebook beziehen.
Kalender wird über das Internet vertrieben - Gespräche mit der Tourist-Information laufen noch
„Wir würden ihn aber gern auch über die Tourist-Information oder die Buchhandlung vertreiben. Die Gespräche laufen noch“, so Schmidt. Den Reinerlös wollen beide einer sozialen Einrichtung spenden. Das fotografische Schaffen Schmidts und Sucks beschränkt sich indes nicht nur auf die Lutherstadt.
„Wir waren vor kurzem in Leipzig auf einem Festival und haben auch die Stadt erkundet“, so Suck. Schmidt und er haben noch viele Ideen im Kopf, opfern einen großen Teil ihrer Freizeit. „Zehn Stunden pro Woche kommen da schon zusammen, um Fotos zu machen“, sagt Schmidt. Aber das sei ja nur ein Teil. Denn die Bilder müssen auch ausgewählt, beschriftet und archiviert werden.
Durchgang von Sangerhäuser Straße in Richtung Rühlemannplatz gehört zu Lieblingsorten der Fotografen
Demnächst wollen Schmidt und Suck mal eine Woche durch den Harz wandern und unterwegs möglichst viele Leute treffen. „Die kennen vielleicht ein paar versteckte Plätze“, sagt Suck. Obendrein halte der Herbst ganz besondere Farb- und Lichtspiele bereit.
In Eisleben haben die beiden leidenschaftlichen Hobbyfotografen gleich mehrere Lieblingsplätze. Unter anderem den Durchgang von der Sangerhäuser Straße vorbei an den mit Eisleber Motiven besprühten Wänden Richtung Rühlemannplatz. Und wer im Kalender seinen Lieblingsplatz entdeckt, kann ihn sich bei den beiden auch als Postkarte oder Poster bestellen. „Wir erledigen dann alles Weitere“, sagt Schmidt. (mz)