Goldenes Abitur in Eisleben Goldenes Abitur in Eisleben: Blick in die alte Schule

Eisleben/MZ - „Wenn ich schon von weitem die Halden sehe, weiß ich, dass ich zu Hause bin“, sagte Gudrun Schmidt aus Dresden sichtlich gerührt. Der Grund ihres jüngsten Besuches in Eisleben war die Feier zum „Goldenen Abitur“ im Martin-Luther-Gymnasium der Stadt.
Etwa 100 ehemalige Abiturienten trafen sich am vergangenen Freitag dort, um ihr goldenes Jubiläum zu feiern und noch einmal die Schulbank in ihrer alten „Penne“ zu drücken. „Das Gefühl ist überwältigend“, meinte Hartmut Thiering, als er sich mit seinen ehemaligen Klassenkameraden vor dem Gebäude traf.
Der 68-Jährige ist gebürtiger Klostermansfelder und wohnt seit vielen Jahrzehnten in Schwerin. „Das Treffen wollte ich auf keinen Fall verpassen“, erklärte er. Und obwohl Gudrun Schmidt schon über 40 Jahre in Dresden wohnt, war der Besuch ihrer alten Schule eine „Reise in die Heimat“.
Für Sylvia Nirschl und Gundula Preller aus Wimmelburg war das Treffen ein Wiedersehen unter Freundinnen. Obwohl Sylvia Nirschl nach München zog und Gundula Preller auch heute noch in Wimmelburg wohnt, ist der Kontakt zwischen den beiden Frauen nie abgerissen, wie sie erzählten.
30 Jahre nicht gesehen
Am letzten Freitag war es das erste Mal, dass sich alle Abiturklassen des Jahrgangs 1964 gemeinsam zu dieser besonderen Ehrung trafen. So war die Freude natürlich untereinander besonders groß. Denn viele hatten sich mehr als 30 Jahre nicht gesehen, und manche ehemalige Abiturienten trafen sich sogar erst nach 50 Jahren wieder. Überall gab es herzliche Umarmungen, so manche Freudenträne ran dabei den ehemaligen Klassenkameraden übers Gesicht.
„Ich hätte nicht gedacht, dass so viele kommen“, sagte der Organisator Wolfgang Sagel und ehemaliger Schüler aus Helbra. Bereits im September letzten Jahres begann er mit jeweils einem Vertreter der fünf Abschlussjahrgangsklassen den großen Tag für das „Goldene Abitur“ würdig vorzubereiten.
Der Förderverein des Martin- Luther-Gymnasiums unter Leitung des Vorsitzenden Jens Döpke organisierte dafür einen feierlichen Festakt. Nach einer Laudatio und musikalischer Umrahmung durch die Schüler des „Doppelquartetts“ genossen die „Ehemaligen“ sichtlich ergriffen diesen besonderen Tag und bekamen eine Urkunde zum „Goldenen Abitur“ überreicht.
Auch konnten alle, die im Jahr 1964 an diesem Gymnasium ihr Abitur ablegten, einen Blick in die alten Klassenbücher werfen, was natürlich nach all den vielen Jahren manchem von ihnen ein Lächeln abverlangte. Dabei wurden auch längst vergessene Erinnerungen geweckt.
Im Anschluss an den feierlichen Akt konnten sich alle Teilnehmer noch im Schulgebäude umsehen und ihre ehemaligen Klassenzimmer besuchen, bevor sich die ehemaligen Abiturienten im „Mansfelder Hof“ zu einem gemütlichen Beisammensein trafen und den Tag mit vielen Gesprächen und Anekdoten ausklingen ließen.