Giftpflanze bei SeeburgGiftpflanze bei Seeburg: Riesen-Bärenklau am Süßen See entdeckt

Seeburg - „Achtung! Riesenbärenklau am Süßen See!“ Diese Warnung macht derzeit im sozialen Netzwerk Facebook die Runde. Eine Nutzerin will am Ufer des Sees die giftige Pflanze entdeckt haben. Bei der Gemeinde ist die Warnung allerdings nicht angekommen. „Uns wurde das aktuell nicht gemeldet“, sagt Martin Blümel, stellvertretender Bürgermeister vom Seegebiet Mansfelder Land, auf Anfrage der Mitteldeutschen Zeitung.
Er verweist auf die Landkreisverwaltung und das derzeit in Mansfeld-Südharz laufende Projekt zur Bekämpfung der gesundheitsgefährlichen Pflanze, die bei Berührung zu Verätzungen der Haut führen kann.
Langzeitarbeitslose sollen Riesen-Bärenklau eindämmen
Nach Angaben eines Landkreissprechers ist das von Blümel angesprochene Modellprojekt wie geplant in diesem Monat gestartet. Dabei werden Langzeitarbeitslose in Trupps eingesetzt, um die Ausbreitung des Riesen-Bärenklau einzudämmen und nach Möglichkeit sogar zu stoppen. Je nach Vorkommen der Pflanze werden die vier Gruppen, zu der jeweils acht Leute im Landkreis gehören, verteilt.
Ob eine Truppe derzeit am Süßen See mit der Bekämpfung der giftigen Pflanzen beschäftigt ist, könne er nicht sagen, so der Landkreissprecher. In der kommenden Woche soll es ihm zufolge detaillierte Informationen zum Stand der Arbeiten geben.
Bekämpfung vom Riesen-Bärenklau wird wissenschaftlich begleitet
Das auf drei Jahre angelegte Modellprojekt ist mit dem Ziel, dem Riesen-Bärenklau im Landkreis den Garaus zu machen, auf den Weg gebracht worden. Die gezielte Aktion von Gemeinden, dem Landkreis Mansfeld-Südharz und dem Umweltministerium Sachsen-Anhalt soll auch wissenschaftlich begleitet werden.
Dafür hat Sachsen-Anhalts Umweltministerin Claudia Dalbert (Grüne) Anfang Mai einen Fördermittelbescheid über 214.000 Euro an Landrätin Angelika Klein (Die Linke) übergeben. Das Geld kommt aus dem Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (Eler).
Riesen-Bärenklau auch als Stalins Rache bekannt
Der Riesen-Bärenklau, auch bekannt als Herkulesstaude oder „Stalins Rache“, ist eine Neophyte, sprich eine Pflanze, die nicht in diese Breiten gehört. Ursprünglich stammt sie aus dem Kaukasus und kam im 19. Jahrhundert als Zierpflanze nach Europa.
Das Problem: Wo der Riesen-Bärenklau wächst, ist kein Platz mehr für andere Pflanzen. Oft dringe er in Naturschutzgebiete ein und verdränge dort heimische Arten, warnen Experten. An Bach- und Flussläufen begünstigt er die Erosion, da seine Wurzeln keine uferbefestigende Wirkung haben. In den vergangenen Jahren waren vor allem in der Lutherstadt Eisleben entlang der „Bösen Sieben“ die Pflanzen massiv aufgetreten. (mz)