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Geschwister-Scholl-Schule Eisleben Geschwister-Scholl-Schule Eisleben: Fluchttreppen für die Kinder

Von ronald dähnert 30.07.2014, 14:58
Rudolf Junker schraubt die Stufen in die Rettungstreppe für die Geschwister-Scholl-Schule.
Rudolf Junker schraubt die Stufen in die Rettungstreppe für die Geschwister-Scholl-Schule. j. lukaschek Lizenz

eisleben/MZ - Die Schülerinnen und Schüler der Eisleber Geschwister-Scholl-Schule werden nicht schlecht staunen, wenn die Ferien vorbei sind. An dem Schulgebäude sind dann zwei Treppen montiert, die es vor den Ferien noch nicht gab.

Am Mittwoch blockierte die Friedrich-König-Straße ein großer Autokran, der die im Schulhof liegenden Treppenteile anheben musste, damit sie an der Wand der Schule montiert werden können. Vorerst bauen die Monteure die Außentreppe am östlichen Giebel des alten Gebäudes an.

Durchbrüche in der Aula

Nach den Worten Andy Trübe von der Firma Henschel Metallbau aus dem Barbyer Ortsteil Tornitz im Salzlandkreis, werden 5,4 Tonnen Metall an die Wand geschraubt, damit die Mädchen und Jungen der Geschwister-Scholl-Schule im Notfall über diese Treppe das Gebäude verlassen können. „Im Normalfall dauert das zwei Tage“, so Trübe zur Montage einer Treppe. Die sogenannten Läufe der Treppe und die Stützen wurden in der Metallbau-Firma bereits vormontiert, die Treppenstufen und die Geländer hingegen werden vor Ort angeschraubt.

Die Oberrealschule wurde von 1907 bis 1909 errichtet. Im April 1909 fand im Wiesenhaus eine Zeremonie zur Einweihung der Schule statt, danach zogen die Schüler von dort in ihr neues Gebäude in der Friedrich-König-Straße.

1929 wurde die Oberrealschule mit dem Luther-Gymnasium zusammengeschlossen. Das städtische Lyzeum zog daraufhin in das Haus.

Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurde sie Mittel-, dann Ober- und schließlich Polytechnische Oberschule. 1960 wurde ihr der Name „Geschwister Scholl“ verliehen. Seit 1991 ist sie eine Grundschule für Klassenstufen 1 bis 4.

Allerdings ist die Montage der beiden Außentreppen nur ein Teil des Bauvorhabens. In den beiden Giebeln des Haues müssen mehrere Durchbrüche gemacht werden, damit die Kinder auf die Treppe gelangen können. So sollen aus zwei Fenstern in der Aula des Schulhauses, sie ist im obersten Stockwerk, Türen werden. Auch eine Etage tiefer soll es dann einen Durchbruch geben, damit die Brandschutzvorschriften für Schulgebäude eingehalten werden.

Durchbrüche sind auch an der zweiten Außentreppe nötig, aus den gleichen Gründen.

Bekenntnis zu den Grundschulen

Nach den Worten des Stadtsprechers Maik Knothe stehe die sogenannte Ertüchtigung der Geschwister-Scholl-Schule mit den beiden Rettungstreppen auch für das Bekenntnis der Lutherstadt und des Eisleber Stadtrates zu den vier Grundschulen. Ohne die Auflagen des Brandschutzes zu erfüllen, hätte die Geschwister-Scholl-Schule am Stadtpark keine Zukunft.

An anderen Grundschulen der Lutherstadt wurden ebenfalls bereits Brandschutzauflagen umgesetzt. So besteht in der Torgartenschule, sie sieht wie ein Doppel-T aus, auf dem Mittelbau ein Rettungsweg für die Kinder.