Gäste haben sich vom Wetter nicht abschrecken lassen
HETTSTEDT/MZ. - Fest steht: Der Markt, der am Wochenende zum dritten Mal vom Wirteverein der Stadt organisiert wurde, hat schon deutlich bessere Zeiten erlebt. Nun ist das Wetter unter höherer Gewalt zu verbuchen. Es sei wohl auch der Grund gewesen, dass die Organisatoren des Zwiebelmarktes am Samstagmorgen noch einige Absagen von Händlern hinnehmen mussten, wie Günter Schmidt, Vorsitzender des Wirtevereins, erklärte.
Was dennoch reichlich viele Händler an ihren Ständen in der gesamten Innenstadt boten, war zumindest im Sinne der Sache ambivalent. An einen Zwiebelmarkt erinnerte das bunte Treiben umso weniger, je mehr man sich vom Rathaus in Richtung Freimarkt bewegte. Jene Händler, die mit kunstvollen Zwiebelzöpfen, -kränzen oder Gestecken aus bunten Strohblumen aufwarteten, waren freilich auch zu finden. Bärbel Müller und Beatrix Schüler aus Heldrungen zum Beispiel, die das Anfertigen des dekorativen Zwiebelschmucks noch als echtes Handwerk verstehen. Besonders stolz zeigten sich die beiden auf ihre ganz spezielle Technik, die sie dabei verwenden. "Unsere Zöpfe sind eigentlich keine, weil sie nicht geflochten, sondern gewickelt werden", erklärte Bärbel Müller.
Viele Stände mit unterschiedlichsten kulinarischen Spezialitäten passten gut ins Bild des Hettstedter Zwiebelmarktes und ließen bezüglich des leiblichen Wohls kaum Wünsche offen.
Mit einem musikalischen Bühnenprogramm, in dessen Rahmen unter anderem die "Happy Harmonikas" der Musikschule Fröhlich, die Band Doberstein und mehrere Chöre aufgetreten waren, hatte der Wirteverein auch für abwechslungsreiche Unterhaltung der Zwiebelmarktbesucher gesorgt. Ob jedoch Stände mit Schuhen, Kittelschürzen oder Allesschleifern unbedingt dem Anspruch des Marktes gerecht wurden, blieb fraglich. Spätestens am Saigertor zeigte sich das Angebot der Händler dann doch eher als eine Mischung aus Floh- und Wochenmarktprodukten. So hatten sich die Besucher, die das traditionelle des Zwiebelmarktes suchten, teils sehr schnell durch das Treiben in der Hettstedter Innenstadt gekämpft.
"Wir sind an vielen Ständen vorbei gelaufen", zeigten sich Frank und Ines Petzner aus Staßfurt etwas enttäuscht. Katja Schrothmann aus Hettstedt, die mit ihrem dreijährigen Sohn Phillip da war, sah die Sache mit dem Angebot nicht ganz so eng. "Ich finde es gut, dass mit einem Karussell auch an die Kleinen gedacht wurde und immerhin ist die Innenstadt an einem Wochenende mal wieder belebter", sagte sie.
Dass in den Jahren zuvor dennoch mehr zum Hettstedter Zwiebelmarkt los war, war an Günter Schmidt und seinen Wirtekollegen schließlich auch nicht vorbei gegangen. "Aufgrund des schlechten Wetters waren wir von den Besucherzahlen dennoch überrascht", sagte er. Der Wirteverein hatte nicht nur die komplette Organisation, sondern, mit Unterstützung zahlreicher Sponsoren, auch die Finanzierung des Zwiebelmarktes übernommen.