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Gartensparte in Eisleben Gartensparte in Eisleben: In der "Aue" kochen Gerüchte

Von Ronald Dähnert 29.06.2015, 18:42
Der Eingang in die Eisleber Sparte „Aue“.
Der Eingang in die Eisleber Sparte „Aue“. J. Lukaschek Lizenz

Eisleben - Rund um die Gartensparte „Aue“ in Eisleben schießen derzeit die Gerüchte ins Kraut. Unter Eislebern ist die Rede davon, dass die Kleingartensparte am Wiesenweg demnächst schließen wird. Auch der Grund für die Schließung steht laut Gerüchteküche schon fest: Das in unmittelbarer Nähe gelegene Wiesengelände soll erweitert werden.

Die Sparte Aue wurde im Juli 1933 gegründet. Zunächst wurde auf dem Gelände eine Kegelbahn errichtet, erst 1935 entstanden Lauben. 1955 wurde der erste Spatenstich für das Gartenheim gemacht, allerdings wurde es fünf Jahre später wieder geschlossen. Ab 1983 übernahm Familie Hodam die Gaststätte. Große Freude herrschte in der Sparte, als nach der Wende der Vertrag mit dem Eigentümer weiterhin Gültigkeit hatte. Heute gibt es 103 Gärten, etwa 85 davon sind belegt.

Ein Pächter eines Gartens in der „Aue“ berichtet gegenüber der MZ, dass von der Leitung der Sparte Briefe verschickt werden. Darin sei die Rede davon, dass bei der Aufgabe einer Parzelle der Pächter für den Abriss aller Gebäude zu sorgen habe. Dies könne, so der Eisleber, der seinen Namen nicht preisgeben möchte, nur darauf hindeuten, dass in der „Aue“ offenbar demnächst die Lichter ausgehen sollen.

Schinkoreit klärt auf

Detlev Schinkoreit ist der Vorsitzende der Sparte. Angesprochen auf die Gerüchte, bricht Schinkoreit in Lachen aus. Nichts, aber auch gar nichts an den Behauptungen stimme. Einzig die an Spartenmitglieder verschickten Briefe existierten tatsächlich, aber aus ganz anderen Gründen, so Schinkoreit, der auch Stadtrat in Eisleben ist. Er habe diese Briefe an jene verschickt, die noch immer nicht ihre Pacht für das Jahr 2014 bezahlt haben. Im November sei die Pacht fällig, gezahlt werden könne bis Ende Februar des darauffolgenden Jahres. Sei das Geld bis dahin nicht eingegangen, versende der Gartenvorstand zwei Mahnungen mit einer Zahlungsfrist von jeweils vier Wochen. Da nun noch immer nicht alle gezahlt hätten, enthalte der Brief den Hinweis, dass bei der Aufgabe des Gartens der Pächter halt seine Laube und sämtliche andere Bauten beseitigen muss.

Pflichten sind zu erfüllen

Selbstverständlich, so Schinkoreit, versuche die Sparte selbst bei der Aufgabe eines Gartens, zunächst einen neuen Pächter zu finden. Der Vorstand der Sparte habe denen, die mit der Pacht im Verzug sind, deutlich machen wollen, dass diese nicht einfach ihren Garten aufgeben können. Selbst wenn, seien noch immer Pflichten zu erfüllen. „Und so ein Rückbau der Laube mit allem Drum und Dran kann schon mal 3 000 bis 5 000 Euro kosten“, so der Spartenchef. Die Pacht hingegen mache jährlich nur 80 bis 130 Euro aus.

Marktmeister Siegmund Michalski reagiert auf das Gerücht, dass das Gelände der Wiese auf Kosten der „Aue“ vergrößert werden soll, ebenfalls sehr belustigt. Für die Wiese würden 80 000 Quadratmeter bereit stehen. „Mehr brauchen wir auf keinen Fall“, so der Marktmeister. „Wir wollen das Gelände nicht vergrößern“. (mz)