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Gartenabfälle im Mansfelder Land Gartenabfälle im Mansfelder Land: Qualmwolken machen sich rar

Von wolfram bahn 25.11.2013, 19:48
Solche Qualmwolken wie hier vor dem Witwenturm am Süßen See waren die Ausnahme.
Solche Qualmwolken wie hier vor dem Witwenturm am Süßen See waren die Ausnahme. Jürgen Lukaschek Lizenz

eisleben/hettsTEDt/MZ - Das Zeitalter dicker Rauchschwaden, die durch die Orte ziehen, scheint im Mansfelder Land vorbei zu sein. Ein Grund dafür ist auch die neue Verbrennordnung für nicht kompostierbare Gartenabfälle, die in diesem Jahr erstmals im Landkreis in Kraft trat. Nachdem das Verbrennen zwei Jahre lang verboten war, hatte sich Landrat Dirk Schatz (CDU) entschlossen, es den Städten und Gemeinden zu überlassen, wie sie damit verfahren wollen. Und das hat offenbar gefruchtet, wie eine Umfrage in der Region ergab.

„Das war eine richtige Entscheidung“, sagte Frank Sehnert, Bürgermeister der Stadt Arnstein, die eigentlich aus mehreren Dörfern besteht. Es hat nach seinen Worten überhaupt keine Probleme mit dem Verbrennen gegeben. Das habe vor allem daran gelegen, dass es im Frühjahr und Herbst mehrere Wochen lang erlaubt war, die Abfälle zu verbrennen, sagte er der MZ.

Dadurch wären die Garten- und Hausbesitzer zeitlich nicht so eingeschränkt gewesen wie früher. Damals hatte es immer wieder Ärger gegeben, weil es ausgerechnet am vorgeschriebenen Verbrenntag geregnet hat und so häufig Qualmwolken die Luft verpesteten. Das könne man nun vermeiden, so Sehnert. „Wir hoffen, dass es lange so bleiben wird“, fügte er an.

Unterschiedliche Reglungen

Ähnlich lautet das Fazit in den anderen Gemeinden, in denen das Verbrennen gestattet ist. Im Seegebiet darf sogar jede Ortschaft ihre eigenen Regeln erlassen. Drei Orte behielten das Verbot bei, in Seeburg ist es dagegen die ganze Jahr über erlaubt. „Das hat es uns anfangs allerdings nicht einfach gemacht“, sagte Frank Höricht, Leiter des Ordnungsamtes. Wenn es irgendwo züngelte, musste man erst gucken, in welchem Ort es denn genau brannte.

Nach der Einschätzung von Höricht „hat sich das aber inzwischen alles eingeschliffen“. Einmal ist die Feuerwehr allerdings in Seeburg ausgerückt, als am Witwenturm plötzlich eine riesige Rauchwolke aufstieg. Sie stammte von einem Grundstücksbesitzer, der seinen Grünschnitt bei Regenwetter verbrannte.

Wenige Verstöße

Nur wenige solcher Verstöße hat es auch in der Stadt Gerbstedt gegeben, wie Bürgermeister Siegfried Schwarz (CDU) auf Anfrage sagte. „Grundsätzlich hat sich die neue Verbrennordnung bei uns bewährt“, so Schwarz, der die jetzige Regelung auch beibehalten will.

Die Region zwischen dem Süßen See und der Saale hat sich wegen des Feuerbrandes in diesem Jahr in einer Ausnahmesituation befunden. Wegen der gefährlichen Blattkrankheit, die auch die Obstplantagen am See bedrohte, hatte Landrat Schatz den Katastrophenfall ausgerufen. Nur durch Verbrennen der befallenen Bäume und Pflanzen ist dem Erreger beizukommen. Wochenlang loderten deshalb überall im Seengebiet die Feuer.

Zum Glück war es diesmal ein warmer und trockener Sommer, so dass sich die Rauchentwicklung in Grenzen hielt. Auch sonst spielte Petrus mit. Denn es traten nur wenige Inversionswetterlagen auf, bei denen der Rauch „hängen bleibt“.