1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Eisleben
  6. >
  7. Fußball: Fußball: Konkurrenzkampf im Sturm entfacht

Fußball Fußball: Konkurrenzkampf im Sturm entfacht

Von DETLEF LIEDMANN 03.07.2009, 13:38

AMSDORF/MZ. - Mehr Zeit hatte

er am Donnerstagabend nicht. Denn der Wettergott kannte keine Gnade. Mit Wucht ließ er Donner sowie Blitz und Regen freien Lauf.

Und so fiel Müllers Donnerwetter bezüglich der vorangegangenen Saison etwas bescheidener aus, als er es vielleicht geplant hatte. Denn mit Platz zehn kann und will in Amsdorf niemand zufrieden sein. "Platz sieben bis neun ist die Zielstellung für die neue Serie", so Präsident Müller. Was schwer genug wird. Allein die ersten drei Spiele haben es schon in sich. Zum Auftakt am 1. August muss Amsdorf beim Aufsteiger Einheit Wernigerode ran, bevor der VfB Sangerhausen in Amsdorf aufläuft. Eine Woche später geht es nach Piesteritz.

Aber im Fokus standen natürlich vor allem die Neuzugänge, von denen die Amsdorfer gleich sechs melden. Mit Mirko Schuhmann und Ronny Mewes (beide vom MSV Eisleben) sowie Daniel Stephansky (Romonta Stedten) ist darunter ein Trio, das die vielen Zaungäste nicht zum ersten Mal sahen. Nur eben jetzt aus einem anderen Blickwinkel. Weiter neu in Amsdorf sind Marcell Siedler (VfL Halle), der schon en halbes Jahr bei Romonta mittrainiert hat, sowie Kay Flache (Hallescher FC) und Alex Schmidt (VfB Imo Merseburg). Torwart Flache fehlte beim Auftakt noch, ist im Urlaub. Schmidt war erst vor wenigen Tagen mit den Merseburger A-Junioren in die Regionalliga aufgestiegen, muss dort aber passen. Er ist fürs Team schlichtweg zu "alt".

Und was hat Mirko Schuhmann, einst Kapitän beim MSV Eisleben, zum Wechsel nach Amsdorf bewogen? "Ich habe eine neue Herausforderung gesucht. Mir hat es in Eisleben eigentlich immer gut gefallen. Aber zuletzt hat es nicht mehr gepasst." Was nicht mehr gepasst hat, ließ er offen. Zudem hätten auch Vereine aus der Oberliga Interesse bekundet. Dennoch entschied sich Schuhmann für Amsdorf, wohl auch deshalb, weil er nicht weg wollte aus der Region: vor wenigen Wochen ist er Vater geworden. "Er passt zu uns. Sowohl, was das Spielerische als auch die menschliche Seite anbelangt", sagt Amsdorfs Trainer Thomas Müller. Das ist übrigens auch seine Meinung zu den anderen fünf Zugängen. "Jetzt müssen die sechs beweisen, dass sie ihre Chance bei uns nutzen wollen." Das erhofft sich Müller vor allem von Daniel Stephansky. Er soll den Konkurrenzkampf im Sturm beleben. "Ich werde beweisen, dass ich das Tore schießen nicht verlernt habe", sagt der 27-Jährige. In Stedten habe er dazu nach eigenem Bekunden zuletzt keine Chance mehr bekommen. Dabei sei die Verletzung zuvor alles andere als schwerwiegend gewesen. Anders sieht es da bei Christian Bock aus. Für den 28-Jährigen entscheidet sich im August, ob es mit dem Fußball weitergeht.

"Ich hatte Herzrhythmusstörungen. Aber im Moment fühle ich mich gut", sagt Bock. Gut fühlt sich auch immer noch Thomas Dockhorn, trotz seiner mittlerweile 41 Jahre. Er wird laut Präsident Müller für die Verbandsliga quasi in den Stand-by-Modus versetzt, spielt sonst in der Zweiten. Kürzer treten soll und will auch Stephan Bärwald, der mittlerweile 40-jährige Torhüter. Robert Höllriegel (23) ist als neue Nummer Eins vorgesehen, während Zugang Kay Flache ein Mann für die Zukunft ist. Der 19-Jährige kommt vom HFC. Jens Adler, letzter Nationalkeeper der DDR und Torwarttrainer in Amsdorf, bescheinigt ihm laut Präsident Müller jedenfalls ein riesiges Potential.

Dass mehr Potential in der Mannschaft steckt, als zuletzt Platz zehn, das glauben in Amsdorf alle. "Ein einstelliger Tabellenplatz war allemal drin", sagte Gerd Stein, einst Präsident im Verein und dem 1. FC noch immer eng verbunden. Das Interesse beim Trainingsauftakt war jedenfalls groß. "Wir hatten ja mehr Besucher als beim letzten Heimspiel", frotzelte Trainer Thomas Müller. Und legte den Finger in die Wunde. Zuletzt spielten die Amsdorfer wenig sehenswerten Fußball. "Wir müssen über attraktive Heimspiele das Amsdorfer Zuschauerherz zurückerobern", forderte dann auch Präsident Peter Müller nach seinen drei Minuten.

Das Vorbereitungsspiel gegen die Zweite von Sachsen Leipzig ist nicht zustande gekommen. Erster Test ist am 11. Juli die Partie in Neuenhofe (1. Bördekreisklasse).