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Friedhof in Ziegelrode Friedhof in Ziegelrode: Ärger über gefällte Bäume

Von Daniela Kainz 09.03.2016, 17:37
Der Ärger über gefällte Bäume ist groß.
Der Ärger über gefällte Bäume ist groß. Klaus Winterfeld

Ziegelrode - Karl-Heinz Gabriel ist fassungslos. „Das hat hier immer herrlich ausgesehen, wie in einem Park“, sagt der Rentner. Nun sei der Ziegelröder Friedhof kaum noch wiederzuerkennen. Bäume seien gefällt und eingekürzt. Nicht einmal vor der riesigen historischen Luther-Linde und der großen Melanchthon-Linde am Eingang hätten die Leute haltgemacht, beschwert er sich. Die Bäume, die laut Chronik von Vertretern der Kirche 1883 zu Ehren des 400. Geburtstages des Reformators Martin Luther und zum Gedenken an seinen Freund und Lehrer Philipp Melanchthon gepflanzt wurden, sind in der Tat kräftig gestutzt.

Der Ziegelröder Bernd Krause und seine Frau sind genauso empört über die Fällaktion. Mit ihnen zweifeln viele Einwohner den Sinn und die Notwendigkeit der Arbeiten in diesem Ausmaß an. Bürgermeister Karsten Patz spricht auf Anfrage der MZ von einer Notwendigkeit. Die Bäume mussten im Zuge der Gefahrenabwehr gefällt beziehungsweise ausgelichtet werden, erklärt er. Denn bei einer Kontrolle des alten Baumbestandes seien viele hohle Stellen im Holz und abgestorbenes Geäst festgestellt worden. Diese Überprüfung fand dem Bürgermeister zufolge im vergangenen Jahr statt. Es sei die erste Kontrolle nach zehn Jahren gewesen. Zuletzt seien auch Äste auf ein angrenzendes Wohnhaus gestürzt. Es musste also gehandelt werden, so Patz.

Eine Genehmigung für die aktuellen Arbeiten liegt nach den Worten des Bürgermeisters vor. Die Verwaltung der Verbandsgemeinde Mansfelder Grund-Helbra bestätigt das. „Es wurden nur kranke Bäume gefällt“, versichert Fachbereichsleiter Meinolf Thorak. Jetzt werde noch ein ganz normaler Baumschnitt ausgeführt. Für die gefällten Bäume soll Ersatz gepflanzt werden. Patz: „Für jeden gefällten Baum wird es fünf neue geben.“ Auf die Frage, wann damit begonnen wird, antwortet er: „In diesem Jahr.“ Fachbereichsleiter Thorak erklärt dazu, dass gegenwärtig die neuen Standorte ausgewählt werden. (mz)