Festival in Eisleben Festival in Eisleben: Publikum lässt sich von Musik mitreißen

Eisleben/MZ - Glühwein war der Verkaufsschlager schlechthin bei der zweiten Irish Folk Nacht im Eisleber Katharinenstift. „Bei der Kälte waren die Leute froh, dass sie sich von innen etwas aufwärmen konnten“, sagte Karl-Heinz Ehrwerth vom Galerie-Café. Für Matthias Landgraf, dem Bassisten der Band „Dizzy Spell“, war die Kälte am Sonnabend nichts Neues. „Letztes Jahr war es genauso kalt“, erinnert er sich, während er von seiner Bandkollegin Julia Weinert dankbar eine Decke annahm und sich über die Beine legte. Auch an die Zuschauer wurden Decken verteilt.
Wie bei vielen Folkfestivals üblich ging es anfangs mit dem ersten Duo Janna etwas geruhsamer zur Sache, bis sich das Programm dann stetig steigerte. Bereits die zweite Band „Dizzy Spell“ schlug mit „General Taylor“ oder „Road to Clady“ bereits etwas lautere Töne an. Natürlich nicht, ohne die Bedeutung von einzelnen Liedern unterhaltsam zu erklären. Der Titel „Ring of Fire“ bildete den Höhepunkt des Auftritts der zweiten Band. Alle Zuschauer standen auf, und die meisten ließen es sich nicht nehmen, laut mitzusingen.
War das Festival bereits mit „Dizzy Spell“ schon gut in Fahrt gekommen, legte die dritte Band, die „Seldom Sober Company“, mit ihrer singenden Säge noch eine gute Schippe drauf. Doch der absolute Höhepunkt des Festivals wurde mit dem gemeinsamen Auftritt aller Bands erreicht. Bei dem Titel „Whiskey in the jar“ hielt die Zuschauer nichts mehr zurück und einige tanzten sogar zur Musik.
Auch Marie und Mathias von der Sangerhäuser Band „Atemlos“ gehörten zu den Besuchern des Folkfestivals. Aus Sangerhausen war Antje Heine angereist. Sie kaufte sich gleich eine CD von „Dizzy Spell“, ihrem Favoriten an diesem Abend. Barbara und Reinhard Stephan sahen dem Festival vorab mit etwas Bangen entgegen. „Es wurden ja überall Veranstaltungen abgesagt“, erklärte Barbara Stephan und freute sich, dass das Festival trotz der Unwetterwarnungen stattfand. Lediglich ein bisschen wärmer hätte es sein können, meinte sie und wünschte sich mehr solcher Veranstaltungen im Mansfelder Land.
Auch der Veranstalter Michael Proschek von der „Seldom Sober Company“ sah der Veranstaltung angesichts des Wetters zunächst mit eher gemischten Gefühlen entgegen. „In der letzten Woche hatten wir gerade einmal fünf Karten verkauft“, erzählte er von seiner Sorge, dass das Festival vielleicht aus diesem Grund floppen könnte. Umso erleichterter war er, als er sah, wie sich der Innenhof des Katharinenstifts am Samstagabend allmählich füllte und die Zuschauer nach zusätzlichen Sitzmöglichkeiten fragten.