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Familie kommt nach Hausbrand bei Verwandten unter

Von FRIEDER FAHNERT 01.12.2008, 16:20

KLOSTERMANSFELD/MZ. - "Wie es weitergeht, wissen wir noch nicht", sagt die 43-jährige Mutter Christine Thörmer. Aber das Wichtigste ist, alle sind wohlbehalten aus dem brennenden Haus gekommen: die Mutter, ihre fünf Kinder sowie die kleine Enkeltochter Sydney, gerade einmal drei Wochen alt. Der Großteil der Familie ist bei der großen Tochter Lydia untergebracht, die in Volkstedt wohnt. Zwar ist es dort verständlich beengt, "aber es ist doch klar, dass eine Familie in solch einer Situation zusammensteht", sagt die 21-jährige Lydia Thörmer.

Ausgebrochen war das Feuer in einem Zimmer in der oberen Etage des Hauses in der Klostermansfelder Burgstraße. Ursache laut Polizei: technischer Defekt an der Elektrik. Susan Thörmer (18) war zunächst in ihrem Zimmer, war von dort zum Duschen gegangen.

Als die junge Frau zurück ins Zimmer kam, schlug ihr eine stickige Rauchwolke entgegen. Sie warnte die anderen Familienmitglieder, die sich im Erdgeschoss befanden. Mutter Christine und Schwester Sandra wollten noch selbst löschen. "Aber da war nichts mehr zu machen", sagt die 20-jährige Sandra. Eilig wurde die Feuerwehr alarmiert. Der Alarm ging 17.59 Uhr ein, sagt Frank Ochsner von der Klostermansfelder Feuerwehr, der den Einsatz leitete. 18.07 Uhr, also acht Minuten später, sei das erste Fahrzeug vor Ort gewesen. Insgesamt waren 45 Feuerwehrleute aus Klostermansfeld, Benndorf, Siersleben und Helfta mit zehn Fahrzeugen vor Ort.

Dem ersten Trupp, der ins Haus eindrang, schlug im Treppenaufgang eine Rauchgasexplosion entgegen. Aber da war bereits klar, dass sich keine Menschen mehr in dem Haus befinden. Das hätten Befragungen unter den Leuten ergeben, die sich vor dem Gebäude befanden.

Laut Frank Ochsner habe das Zusammenspiel der einzelnen Wehren gut geklappt. Das Feuer sei letztendlich von oben über das Dach gelöscht worden. Mit Hilfe der Helftaer Drehleiter wurde dieses zuvor abgedeckt.

Im Zuge des Feuerwehreinsatzes am Sonntagabend ist es zu einem Verkehrsunfall eines Feuerwehrmannes gekommen. Der zuständige Abschnittsleiter war mit seinem Pkw von seinem Wohnort unterwegs zur Brandstelle. Im Baustellenbereich auf der Bundesstraße 242 in Höhe des Umspannwerkes kam der 50-Jährige mit seinem Pkw in einer Doppelkurve von der Fahrbahn ab und musste ins Krankenhaus gebracht werden. Auch am Montag wurde der Feuerwehrmann dort noch behandelt, wie Kreisbrandmeister Steffen Hohmann bestätigt.