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Eisleber Wiese Eisleber Wiese: Mit "Apollo 13" Grenzen austesten und Ängste überwinden

Von Detlef Liedmann 15.09.2016, 15:52
Gilbert Marquis vor dem noch im Aufbau befindlichen Fahrgeschäft „Apollo 13“ auf dem Eisleber Wiesenmarkt.
Gilbert Marquis vor dem noch im Aufbau befindlichen Fahrgeschäft „Apollo 13“ auf dem Eisleber Wiesenmarkt. Detlef Liedmann

Eisleben - „Houston, wir haben ein Problem.“ Das ist der vielleicht zweitbekannteste Satz der US-amerikanischen Raumfahrtgeschichte. Zur Erde übermittelt hat ihn am 13. April 1970 Jack Swigert, Kommandant des Raumschiffs „Apollo 13.“

Dass es in Eisleben keine Probleme gibt, darum kümmern sich Gilbert Marquis und seine Mitarbeiter. Und klärt erst einmal auf, warum an einigen Fahrzeugen Dortmunder Kennzeichen prangen, an anderen Münchener. „Teile unserer Familie kommen aus Dortmund, aber Firmensitz ist München.“ Fußballtechnisch ist so etwas undenkbar. Schaustellerisch schon.

„Apollo 13“ ist eine von sechs Neuheiten auf Eisleber Wiese

„Apollo 13“ heißt das Fahrgeschäft aus dem Bestand der Familie Küchenmeister („Meine Mutter ist eine geborene“), dass Marquis („Mein Großvater war Franzose“) betreut. Und es ist eine von sechs Neuheiten auf dem 495. Eisleber Wiesenmarkt.

Seine Premiere erlebte der sogenannte Booster, so werden Fahrgeschäfte genannt, deren Gondeln sich um mehrere Achsen drehen, am 18. März auf dem Hamburger Frühlingsdom. „Klar ist ein Booster als solcher nicht ganz neu. Wir haben uns eben der Thematisierung Raumfahrt gewidmet und beim Bau des Geschäfts unsere Ideen und Wünsche mit einfließen lassen“, so Marquis, der bei der Probefahrt in Italien gemerkt habe, dass „Apollo 13“ „nicht so mein Ding ist. Das ist eher was für Jugendliche, die ihre Grenzen austesten oder Ängste überwinden wollen“, sagt er dazu.

Denn der Arm, an dem zwei Gondeln befestigt sind, dreht sich mit einer maximalen Geschwindigkeit von 120 Kilometern pro Stunde um seine Achse. Dabei steht die Sicherheit an oberster Stelle. Der Aufbau dauert zwei Tage. „Das Gerät muss ja absolut in der Waage stehen. Das überwacht ein Computer beim Aufbau und während des Betriebes.

Bei Viertagesfesten in Deutschland ist Wiesenmarkt ganz vorn mit dabei

Wenn es da mal eine Abweichung geben sollte, wird das im Fahrstand sofort auf dem Display angezeigt“, so der 48-jährige Marquis, der bis zum Sonntag noch auf der Regensburger Herbstdult Geld verdient hat. Und auch in Eisleben erwartet er ein gutes Geschäft. „Bei den Viertagesfesten in Deutschland ist der Eisleber Wiesenmarkt ganz vorn mit dabei“, so Marquis.

Mit einem Imbissgeschäft ist die Familie Küchenmeister schon in Eisleben gewesen, dem Hochfahrgeschäft „Techno Power“ und zuletzt, damals ebenfalls als Wiesenmarktneuheit, mit der Riesenschaukel „Konga“, die erst unlängst in einer Fernsehshow von der Rheinkirmes in Düsseldorf eine Rolle spielte. Mit „Apollo 13“ stand Marquis in diesem Jahr unter anderem auf der „Cranger Kirmes“ in Eislebens Partnerstadt Herne. So schließt sich quasi der Kreis für „Apollo 13“.

Auf drei großen Transportern wird das Fahrgeschäft von Fest zu Fest gefahren . „Wir sind ja nachts unterwegs, weil wir auf den Straßen einiges an Platz wegnehmen.“ Deshalb herrschte am Dienstag noch weitgehend Ruhe bei der Familie Marquis. Aber seit Mittwoch wird intensiv aufgebaut, damit es Freitag kein Problem gibt. (mz)