Größtes Volksfest in Mitteldeutschland Eisleber Wiese 2023: Bei diesen neuen Fahrgeschäften steigt das Adrenalin
Vom Autoscooter bis zur „Bratpfanne“: Zehn Fahrgeschäfte feiern in diesem Jahr Premiere auf dem Eisleber Wiesenmarkt. Die MZ stellt einige davon vor.

Eisleben/MZ - Er war eine der Attraktionen auf der vorigen Eisleber Wiese: der 85 Meter hohe „Free Fall Tower“ der Schaustellerfirma Gebrüder Boos aus Magdeburg. Einen zweiten Auftritt für das spektakuläre Fahrgeschäft wird es auf dem größten Volksfest in Mitteldeutschland allerdings nicht geben.
Denn der „Free Fall Tower“ ist zusammen mit einem Kettenflieger im vergangenen Jahr an einen Freizeitpark in Saudi-Arabien verkauft worden. Mit einer Wiesenpremiere sind die Gebrüder Boos aber auch in diesem Jahr dabei: der Achterbahn „Spinning Mouse“. Es ist eins von zehn Fahrgeschäften, die zum ersten Mal auf dem Wiesenmarkt stehen.
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Fahrgeschäfte für die Wiese: Achterbahn kommt mit sieben Lkw-Transporten aus Polen
Die „Spinning Mouse“ ist noch fast nagelneu. Wie Fons Speelman, Geschäftsführer der Firma Boos, sagt, sei die Achterbahn im April aus Italien geliefert worden. „Wir haben bisher erst auf drei Plätzen gestanden: Dresden, Salzburg und Stettin.“
Überall sei es gut gelaufen. Aus Polen ist die „Spinning Mouse“ jetzt mit sieben Lkw-Transporten nach Eisleben gekommen. Drei Tage dauere der Aufbau. Was die neue Achterbahn so attraktiv mache, sei unter anderem die „interaktive Beleuchtung“, so Speelman. „Das ist ein Erlebnis.“
Rasante Fahrt mit dem Überkopffahrgeschäft „Black Out“
Während die Brüder Hendrik und Stefan Boos – Schausteller in fünfter Generation – seit Jahren regelmäßig auf dem Wiesenmarkt vertreten sind, etwa mit dem „V-Maxx“, ist Speelman das erste Mal hier. „Aber ich kenne die Eisleber Wiese natürlich von Kollegen. Und ich schaue mir vorher auch immer Videos von einem neuen Platz an.“ Auch auf der Kleinen Wiese wird die „Spinning Mouse“ stehen.
Ebenfalls bis zur Kleinen Wiese bleiben wird das Überkopffahrgeschäft „Black Out“, mit dem Schausteller Sascha Störzer aus Erlangen-Höchstadt (Bayern) Wiesenpremiere feiert. „Das ist in Deutschland einzigartig“, sagt Störzer.

Die vier freischwingenden Gondeln bewegen sich um drei Achsen bis in 22 Meter Höhe. Auf der Eisleber Wiese habe er früher bereits mit einem anderen Karussell gestanden, dem „Eclipse“. Deshalb habe er sich auch über die Zusage für den „Black Out“ sehr gefreut, so Störzer, dessen Familie seit Generationen in der Schaustellerbranche tätig ist.
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Schausteller mit Vorfreude auf die Eisleber Wiese 2023
Seit Anfang dieses Jahres ist Carlo Lehrmann mit dem in der Slowakei neugebauten Rundhochfahrgeschäft „Project X“ unterwegs. „Das ist einmalig“, sagt der junge Mann aus Leipzig. Die große Gondel – „ich sage dazu immer ‚Bratpfanne‘“ – rotiert in zwei Dimensionen.

Lehrmann ist bereits in sechster Generation Schausteller. Sein Vater Hans Lehrmann habe seit den 1990er Jahren mit verschiedenen Karussells auf der Wiese gestanden. Er und Jens Schmidt sind auch Eigentümer des „Project X“. Carlo Lehrmann, der als Kleinkind zuletzt auf der Wiese war, freut sich schon auf das Volksfest. „Das Wetter soll ja gut werden.“ Er werde auch noch bis zur Kleinen Wiese bleiben.
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Schausteller sind zufrieden: Bisher eine gute Saison
Die Vorfreude ist auch bei Sven Engelbrecht bereits groß. „Die Eisleber Wiese ist ja eines der führenden Feste in Deutschland“, sagt der Schausteller aus Schwerin, der erstmals mit seinem Autoscooter „Stardrive“ angereist ist.

Seine Vorfahren sind zu DDR-Zeiten unter anderem mit der „Walzerfahrt“ und der „Fahrt ins Blaue“ in Eisleben gewesen. „Ich war vor Jahren mal mit dem Schlemmerhaus hier“, sagt Engelbrecht. Mit dem Autoscooter sei er viel in Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern unterwegs.
„Die Saison läuft bisher gut“, so der Schausteller. Bis auf die „massiven Personalprobleme“. „Wir hangeln uns mit Aushilfen von Woche zu Woche.“ Aber er wolle nicht klagen, sondern sich auf die Wiese und die Kleine Wiese freuen. „Danach haben wir dann noch vier Veranstaltungen, in Magdeburg, Stendal, Parchim und Grabow.“