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Eisleber Theater Eisleber Theater: Florian Unruh und der "Der Zauberer von Oz"

Von Detlef Liedmann 27.04.2016, 07:03
Lars Unruh sitzt am Klavier im Stimmzimmer des Eisleber Theaters, seines Arbeitsortes auf Zeit.
Lars Unruh sitzt am Klavier im Stimmzimmer des Eisleber Theaters, seines Arbeitsortes auf Zeit. Detlef Liedmann

Eisleben - 24 ist er, Bachelor of Music, und am Eisleber Theater verantwortlich für die musikalische Einstudierung des Märchens „Der Zauberer von Oz“. Und Florian Unruh ist nicht verwandt und verschwägert mit Lars Unruh, der im vorigen Jahrhundert Spuren an der Landwehr hinterlassen hat.

Prüfung bestanden

„Ich komme aus der Nähe von Bielefeld“, erzählt Unruh, der vor einer Woche die Prüfung zum Stimmtherapeuten bestanden hat. Und eine Zertifikat in Estill Voice (Stimmlehre) hat Unruh auch noch in der Tasche. Beste Voraussetzungen also, Schauspielern zwar nicht unbedingt das Singen beizubringen, aber Tipps zu geben, wie man das Maximum aus sich herausholen kann. Die Premiere am Mittwoch wird das Ergebnis ausweisen.

Märchen mit Musik

„Wir haben jetzt kein Musical gemacht. Das gibt es ja auch für den Zauberer von Oz. Wir machen ein Märchen mit Musik“, so Dramaturgin Ann-Kathrin Hanss. Was den Deutschen Grimms Märchen sind, ist den Amerikanern ihr „Zauberer von Oz“ von Lyman Frank Baum. Er erzählt darin die Geschichte von Dorothy aus Kansas, die sich unversehens mit ihrem Hund Toto im Fantasiereich hinter dem Regenbogen wiederfindet. Hier trifft sie auf neue Freunde, auf die strohdumme Vogelscheuche, den herzlosen Blechmann und den ängstlichen Löwen. Sie beschließen gemeinsam zum großen Zauberer von Oz in die Smaragdenstadt zu ziehen, um seine Hilfe zu erbitten. Dabei gilt es erst die böse Hexe des Westens zu besiegen. Dann aber kann Oz dem Blechmann zu Herz, dem Löwen zu Mut, der Vogelscheuche zu Verstand verhelfen und Dorothy den Weg zurück nach Hause weisen, zu ihrem Onkel Henry und Tante Em.

Freie Hand bei musikalischer Gestaltung

„Wir hatten das Glück, bei der musikalischen Gestaltung ziemlich freie Hand zu haben. So habe ich mit Tontechniker Sebastian Riemschneider das meiste neu arrangiert und eingespielt. Und wir haben das auch ein wenig auf die Figuren zugeschnitten. Mit Sonja Wassermann als Regisseurin haben wir uns quasi in der Mitte getroffen“, erzählt Unruh vom Werdegang dieser Eisleber Inszenierung.

Durch Sonja Wassermann ist er übrigens erst in die Lutherstadt gekommen. Denn sie führte im vergangenen Jahr in Bad Bentheim Regie beim „König der Tiere“. Und Unruh war für die musikalische Leitung zuständig. „Ich habe da an der Musikakademie Unterricht gegeben und einige Chormitglieder waren für das Stück engagiert“, erzählt er vom Zustandekommen bei den Freilichtspielen Bad Bentheim.

Chancen zur Verwirklichung in der Hauptstadt

Mittlerweile ist der 24-Jährige Wahlberliner. „Ich habe noch einige Projekte in Vorbereitung und Planung. In der Hauptstadt sind die Chancen, sie zu verwirklichen, am größten.“ Studiert hat Unruh übrigens das Fach Singer - Songwriter am Konservatorium im niederländischen Enschede. „Ich hätte auch nach Mannheim gehen können oder nach Hamburg. Aber Enschede war quasi vor der Haustür.“

Musikaffin war Unruh nach eigenem Bekunden schon immer. Mit 15 hat er einen Kinderchor geleitet, schrieb Musicals. Später kamen Jugendchöre hinzu und die Arbeit auf Festivals. Da lag es nahe, Musik zu studieren. „Aber erst habe ich ein Jahr soziale Arbeit gemacht, auch weil meine Eltern nicht wirklich von meinem Studienwunsch begeistert waren.“ Letztlich hat sich der Filius durchgesetzt, macht jetzt am Eisleber Theater Station. (mz)

Die Premiere am Mittwoch beginnt 9.30 Uhr im großen Saal.