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Eisleben Eisleben: Neues Luther-Museum lockt gut 20.000 Besucher

Von Petra Buch 31.01.2014, 07:29
Eine junge Besucherin im Martin Luthers Sterbezimmer in Eisleben. In seine Geburtsstadt Eisleben kommen junge Menschen, um über den Tod zu reden - im neuen Museum.
Eine junge Besucherin im Martin Luthers Sterbezimmer in Eisleben. In seine Geburtsstadt Eisleben kommen junge Menschen, um über den Tod zu reden - im neuen Museum. dpa/Archiv Lizenz

Eisleben/dpa - Das vor einem Jahr wiedereröffnete Museum „Luthers Sterbehaus“ in Eisleben zieht auch junge Leute an. „Es ist erstaunlich, wie interessiert und wie offen sich Jugendliche auf die Themen Sterben und Tod einlassen“, sagte der Direktor der Stiftung Luthergedenkstätten in Sachsen-Anhalt, Stefan Rhein. „Die museumspädagogische Arbeit ist für uns ganz wichtig“, sagte er. So gelte es künftig noch mehr jungen Menschen mit modernen Lehrmethoden und Medien nahezubringen, wie das Leben von Martin Luther (1483-1546) und die Umstände vor Hunderten von Jahren waren.

2013 wurden den Angaben zufolge in Eisleben und Wittenberg zusammen 6900 Kinder und Jugendliche mit Angeboten der kulturellen Bildung in die Museen der Stiftung gelockt. Insgesamt 146 000 Menschen besuchten diese vier Häuser, darunter traditionell auch Luthers Wohnhaus in Wittenberg.

Das Museum „Luthers Sterbehaus“ in Eisleben war am 1. Februar 2013 nach zweijährigem Umbau wiedereröffnet worden. Es gehört wie alle anderen Lutherstätten in Sachsen-Anhalt zum Unesco-Welterbe. Rund 5,8 Millionen Euro waren in die Sanierung und die Erweiterung des Hauses in Eisleben (Landkreis Mansfeld-Südharz) - von 7 auf 14 Museumsräume - investiert worden.

„Während wir in den Museen in Wittenberg und in Luthers Geburtshaus in Eisleben die Vermittlung der Reformationszeit aus einer kulturhistorischen Perspektive im Mittelpunkt stellen, so haben die Angebote im Sterbehaus mehr existenzielle Fragen im Fokus“, sagte Rhein.

Luther wurde am 10. November 1483 in Eisleben als Sohn eines Bergmannes geboren, wuchs in der Nähe in der Stadt Mansfeld auf, lebte viele Jahre in Wittenberg und starb am 18. Februar 1546 in Eisleben. Der Überlieferung nach hatte der Theologe am 31. Oktober 1517 in Wittenberg seine 95 Thesen gegen den Ablasshandel der Kirche an die Schlosskirche geschlagen. Dies gilt als Beginn der Reformation der Kirche, in deren Folge die evangelische Kirche entstand. 2017 jährt sich der Thesenanschlag zum 500. Mal.

Luther hatte sich nach Angaben von Rhein auf die beschwerliche Reise von Wittenberg in seinen Geburtsort Eisleben gemacht, um einen Streit der Grafen von Mansfeld zu schlichten. „Im Herzen war Luther immer ein Mansfelder, er hing an seiner Heimat“ sagte er. Das heute als Luthers Sterbehaus bezeichnete Gebäude ist seit Jahrzehnten ein Museumsstandort mit Exponaten aus der Zeit und dem Leben des Reformators.

Unter dem Motto „Luthers letzter Weg“ werden den Besuchern anhand von 110 Exponaten die Tage und Stunden vor dem Tod von Luther anschaulich gemacht. Nach Angaben der Stiftung kamen im ersten Jahr seit der Wiedereröffnung in das Museum „Luthers Sterbehaus“ rund 21 100 Menschen. Laut Rhein finden die historistisch ausgestatteten Räume, das Schlafzimmer und das Sterbezimmer des Reformators großen Anklang. Aber auch das Gebäudeensemble allgemein, das Zusammentreffen von altem Gebäude und modernem Neubau, werde sehr positiv aufgenommen.