Spatenstich zu Weihnachten Eisleben: Freiwillige Feuerwehr Volkstedt erhält neues Gerätehaus

Volkstedt - „Ich freue mich, dass ich das in meiner Amtszeit noch erleben werde“, sagte Lothar Kliche. „Das wird das größte Ereignis in meiner Laufbahn.“ Kliche begeht im nächsten Jahr seine 50-jährige Mitgliedschaft in der Freiwilligen Feuerwehr Volkstedt, seit 1991 ist er deren Wehrleiter. Und das Ereignis, von dem er sprach, ist der Neubau des Feuerwehrgerätehauses, der am Montag mit dem symbolischen ersten Spatenstich gestartet worden ist.
Laut Sven Kassik von der Stadtverwaltung ist mit einer Bauzeit von circa einem Jahr zu rechnen. Das neue Gebäude entsteht hinter dem jetzigen Depot und der ehemaligen Schule. „Wir möchten der Stadt herzlich Danke sagen, dass das geklappt hat“, so der 64-jährige Ortswehrleiter.
Feuerwehr Volkstedt freut sich über Bau von Gerätehaus
Auch für Oberbürgermeisterin Jutta Fischer (SPD) ist es ein „Weihnachtsgeschenk“, dass der Bau nun beginnen kann. Sie wies auf die bislang völlig unzureichenden Bedingungen für die Volkstedter Feuerwehr hin. Diese sei immerhin die „drittleistungsstärkste Feuerwehr der Lutherstadt Eisleben“.
Als einzige Ortsfeuerwehr - neben Eisleben und Helfta - ist Volkstedt rund um die Uhr mit einer Gruppe einsatzbereit. Unter den 28 aktiven Mitgliedern sind laut Ortswehrleiter Kliche fünf Gruppenführer und zwölf Atemschutzgeräteträger. Auch die Nachwuchsabteilung kann sich mit 20 Kindern und zehn Jugendlichen sehen lassen. Der Förderverein der Feuerwehr zählt 64 Mitglieder.
Oberbürgermeisterin Jutta Fischer würdigt Ehrenamt
„Die Arbeit im Ehrenamt ist nicht hoch genug einzuschätzen“, sagte die Oberbürgermeisterin. Im kommenden Jahr feiere die Feuerwehr ihr 110-jähriges Bestehen. Das 1964 errichtete und 1992 umgebaute Depot ist marode und viel zu klein.
Es gibt nur einen Gemeinschaftsraum, aber keine Umkleiden und nur zwei Toiletten. Außerdem ist in der Garage keine Absauganlage für Abgase vorhanden. Die Feuerwehr-Unfallkasse hatte die räumlichen und technischen Bedingungen wiederholt bemängelt.
Im Frühjahr 2018 hatte der Eisleber Stadtrat den Beschluss für einen Neubau in Volkstedt gefasst. Im Februar dieses Jahres ist der Fördermittelbescheid des Landes Sachsen-Anhalt eingegangen, das 315.000 Euro zur Verfügung stellt. Die Gesamtkosten inklusive der Gestaltung der Außenanlagen betragen rund 1,3 Millionen Euro, so dass die Lutherstadt eine knappe Million Euro tragen muss.
Gerätehaus für die Feuerwehr Volkstedt
Planung und Bauleitung liegen in den Händen von Architekt Günter Hagel aus Gonna (Stadt Sangerhausen). In dem neuen Gebäude wird es im Erdgeschoss eine Halle für zwei Fahrzeuge und technische Geräte, ein Lager, Umkleiden und Sanitärräume geben.
Im Obergeschoss befinden sich ein Versammlungsraum, Räume für die Kinder- und Jugendfeuerwehr und den Wehrleiter sowie eine Teeküche. „Ich freue mich auch, dass eine Baufirma aus dem Landkreis den Zuschlag bekommen hat“, sagte OB Fischer. Die Firma Kutter HTS aus Helbra sei „immer ein zuverlässiger Partner“ gewesen. (mz)