Eisleben Eisleben: Entsetzen über Pläne für Hortbetreuung
EISLEBEN/MZ. - Laut Stadtrat Günther Reichelt (Freie Fraktionsgemeinschaft - FFG), der bei der Sitzung des Hauptausschusses am Dienstagabend auf die Pläne aufmerksam machte, sei es eine "Zumutung für die Kinder", nach Schulschluss zur Kindereinrichtung in die Magdeburger Straße wechseln zu müssen. "Das kann den Kindern auf keinen Fall zugemutet werden", so Reichelt, "ganz gleich welche Gründe für einen solchen Wechsel vorliegen".
Die Eisleber Oberbürgermeisterin Jutta Fischer (parteilos) bestätigte, dass es solche Pläne gibt. Allerdings würden diese erst in der Sitzung des Betriebsausschusses des Eigenbetriebs Kindereinrichtung im Oktober vorgestellt werden. Ihres Wissens seien "betriebswirtschaftliche Gründe" ausschlaggebend gewesen, diese Pläne zu entwickeln. Mehr könne die Oberbürgermeisterin zum Thema noch nicht sagen.
Doris Richter, Leiterin des Eigenbetriebs Kindereinrichtungen, konnte von der MZ nicht gefragt werden, weil sie derzeit Urlaub macht.
Ungeachtet dessen, sind Eisleber Stadträte empört, dass sie bisher "nichts offizielles" von diesen Plänen gehört haben. Ulrike Männer (FFG) sei bereits auf diese Thematik von Eislebern angesprochen worden. Sie fragt sich, warum die Stadträte in diese Pläne nicht längst eingeweiht worden sind.
Aber das sei nicht das größte Problem. Vielmehr gehe es um die Kinder und deren Eltern. "Wir können die Kinder doch nach Unterrichtsschluss nicht in die einen Kilometer entfernte Kindereinrichtung in den Hort schicken", so Männer gegenüber der MZ. Wie soll dieser Weg bewältigt werden, fragt die Stadträtin weiter. Wie kommen Kinder, die in den Eisleber Ortsteilen wohnen und von der Schule bisher einen kurzen und ungefährlichen Weg zum Busbahnhof hatten, dann von der Kindereinrichtung dahin? Sollen sie wirklich zweimal das Freistraßentor passieren?
Die Entscheidung darüber, ob die Pläne in die Tat umgesetzt, liege beim Betriebsausschuss, so die Eisleber Oberbürgermeisterin, die Zustimmung des Stadtrates benötige dieses Gremium nicht.