Grundmauern stehen schon Eisleben: Arbeiterwohlfahrt (Awo) errichtet Betreutes Wohnen und eine Tagespflege

Eisleben - Lange Jahre ist es ein unansehnliches Grundstück gewesen. Doch nun tut sich wieder etwas an der Ecke Friedensstraße/Wolferöder Weg in Eisleben. Nach dem Abriss des leerstehenden Raiffeisen-Markts und des Verwaltungsgebäudes im vergangenen Jahr stehen mittlerweile die ersten Grundmauern für einen Neubau. Der Regionalverband am Harz der Arbeiterwohlfahrt (Awo) errichtet hier ein Betreutes Wohnen und eine Tagespflege. Am Mittwoch ist der symbolische Grundstein für das Projekt gelegt worden.
Ute Düsterhöft, Vorstand und Geschäftsführerin, und Volker Mittelstädt, ehrenamtlicher Vorsitzender des Präsidiums des Regionalverbands, füllten eine metallene Zeitkapsel mit einer Beschreibung des Projekts und der aktuellen Ausgabe der Mitteldeutschen Zeitung. Die Zeitkapsel wurde dann eingemauert.
Betreutes Wohnen in Eisleben: Fertigstellung Ende 2020 geplant
Die Fertigstellung ist bereits zum Ende dieses Jahres geplant, so Düsterhöft. Es entsteht ein dreigeschossiges Gebäude mit insgesamt 29 Wohnungen: 26 barrierefreie Einzel-Appartments und drei rollstuhlgerechte Zwei-Raum-Appartments, jeweils mit Balkon oder Terrasse. Im Haus wird es einen Mietertreff geben. Die ebenerdige Tagespflege ist für 18 Gäste konzipiert.
„Es gibt schon erste Anfragen von Interessenten“, sagte die Geschäftsführerin. Die Awo bietet den Bewohnern Betreuung und Service-Leistungen wie einen Notruf an. „Sie können auch die Tagespflege nutzen.“ Prinzipiell könne natürlich jeder eine Wohnung mieten. In erster Linie seien aber hilfe- oder pflegebedürftige Menschen angesprochen.
Erste Interessenten für die Betreuung und Service-Leistungen
Wie die Geschäftsführerin berichtete, habe es bereits 2017 die ersten Diskussionen im Regionalverband über eine Erweiterung des Spektrums gegeben. „Auf Grund von vielen Anfragen haben wir festgestellt, dass ein Bedarf für Betreutes Wohnen da ist.“ Ende 2017 sei das Grundstück am Wolferöder Weg erworben worden.
„Das hat sich hier gut angeboten“, so Düsterhöft. „Gerade für Senioren ist das eine super Lage mit dem Einkaufszentrum und der Schwimmhalle ganz in der Nähe.“ 2018 habe man sich mit den Planungen und der Finanzierung beschäftigt. Im vergangenen Jahr erfolgte dann der Start mit dem Abriss der alten Gebäude. Offizieller Baubeginn war Anfang September. Für Planung und Projektsteuerung ist die PlanKonzept GmbH Sandersdorf-Brehna zuständig, Generalunternehmer ist die HIG Hoch- und Ingenieurbau GmbH Gera.
Awo Neubau: Investitionen in Höhe von 5,1 Millionen Euro
Investiert werden insgesamt 5,1 Millionen Euro. Laut Düsterhöft sind davon 1,7 Millionen Euro Eigenmittel. Die Tagespflege wird von der Deutschen Fernsehlotterie mit 300.000 Euro gefördert. Weitere Mittel kommen unter anderem als Darlehen von der Sparkasse Mansfeld-Südharz.
„Ich freue mich sehr über das Bauvorhaben“, sagte Oberbürgermeisterin Jutta Fischer (SPD). Sie erinnerte daran, dass die Awo 1993 als erstes Haus das Pflegeheim in der Rudolf-Breitscheid-Straße übernommen habe. Dort und an den anderen Standorten sei seitdem viel investiert worden. „Die Awo bürgt für Qualität“, so Fischer. „Die Bewohner fühlen sich wohl.“
Der Awo-Regionalverband betreibt in Mansfeld-Südharz, dem Landkreis Harz und dem Salzlandkreis vier Alten- und Pflegeheime (Eisleben, Wansleben, Hasselfelde, Blankenburg), drei Kindertagesstätten (Wiederstedt, Klostermansfeld, Hasselfelde), ein Wohnheim für Menschen mit Behinderungen (Großörner), ein Kinder- und Jugendhaus in Wernigerode und zwei ambulante Pflegedienste.
Seinen Sitz hat der Regionalverband, der insgesamt 380 Mitarbeiter beschäftigt, in Mansfeld. Außerdem gibt es mehrere Ortsvereine mit insgesamt 460 Mitgliedern, die ehrenamtlich Kinder- und Seniorenarbeit anbieten. (mz)
