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"Ein Stück Freiheit" "Ein Stück Freiheit": Biker legen 1.000 Kilometer zurück

Von Kathrin Labitzke 20.08.2019, 09:17
Andreas Scheiner, Rainer Brandt und Ralf Meincke (v.l.) zeigen auf der Karte, wo die Tour der Jawa-Freunde aus dem Mansfelder Land nach Tschechien entlang führte.
Andreas Scheiner, Rainer Brandt und Ralf Meincke (v.l.) zeigen auf der Karte, wo die Tour der Jawa-Freunde aus dem Mansfelder Land nach Tschechien entlang führte. Labitzke

Röblingen - Sie sind zwar nicht „Die Männer in ihren fliegenden Kisten“, aber sie sind die Männer auf ihren weinroten Flitzern. Die Jawa-Freunde des Mansfelder Landes putzen, hegen und pflegen ihre tschechischen Maschinen.

Und auch wenn die Zweiräder einen Großteil der Zeit auf Hochglanz poliert in der Garage stehen, so werden sie doch mindestens einmal im Jahr zur gemeinsamen Fahrt herausgeholt.

Mehrtätige Reise auf Oldtimern

„Das ist ein Stück Freiheit“, schwärmt Rainer Brandt rückblickend auf die 1.000 Kilometer, die sie mit ihren Oldtimer-Maschinen in diesem Jahr zurücklegten.

Und da die Jawa ein Kultklassiker aus Tschechien ist, haben die Biker-Freunde die Route der mehrtägigen Fahrt auch in das Heimatland des Motorrads gemacht.

Ein weiterer Grund ihrer Reise ist Jürgen Steinmann. Ihn haben die Jawa-Freunde vor Jahren bei ihrem jährlichen Treffen kennengelernt. Der in Tschechien lebende Steinmann ist ebenfalls in die Jawas vernarrt.

„Zwischen uns ist über die Jahre hinweg eine Freundschaft entstanden. Und als er uns zu sich nach Hause einlud, nahmen wir dankend an“, erzählt Rainer Brandt über das Reiseziel „Cvikov“.

Reisen ohne Navi

Bevor die zehn Jawa-Freunde die Fahrt antraten, musste die Strecke genau festgelegt werden. Schließlich besitzt eine Jawa kein Navi oder ähnliche moderne Vorzüge.

Also hatte Rainer Brandt, der Organisator und Ansprechpartner der Jawa-Freunde des Mansfelder Landes, Kopien aus Straßenkarten gezogen und für alle die Strecke eingezeichnet.

Dabei wurden Autobahnfahrten vermieden, wie der Röblinger sagt, „denn die mehrtägige Fahrt sollte kein Stress werden, sondern ein Erlebnis“.

„Zum Glück sind wir gut durchgekommen“, sagt Andreas Scheiner aus Querfurt lächelnd, denn an einer Maschine, die über 50 Jahre alt ist, kann schnell mal etwas kaputt gehen.

„Aber zum Glück haben wir Vertrauen in unsere Technik“, fügt Ralf Meincke an. Der Leipziger hat sich vor zwei Jahren den Jawa-Freunden des Mansfelder Landes angeschlossen und war mit seiner 350er Jawa aus dem Jahr 1963 mit auf Tour.

Herzlicher Empfang bei Bikern im Ausland

„Wir wurden sehr herzlich von unserem tschechischen Freund aufgenommen und haben viel gesehen“, erzählt Rainer Brandt und führt weiter aus, dass Jürgen Steinmann die täglichen Ausfahrten in seiner Heimat organisiert hat.

So erklommen die Biker des Mansfelder Landes beispielsweise mit ihren Jawas den „Jested“-Berg, der mit dem Brocken vergleichbar ist und auch eine Bikerhöhle fuhren die Motorradfreunde an.

An den Abenden wurde landestypisches Bier getrunken, tschechisch gegessen und viel über Jawa-spezifische Fragen gefachsimpelt. „Jürgen Steinmann ist ein hervorragender Werkzeugmacher, von dem wir viel lernen können“, betont Rainer Brandt in Bezug auf die Instandsetzung der Jawas.

Vier erlebnisreiche Tage verbrachten die Jawa-Freunde auf ihren roten Flitzern, doch am meisten freuten sich die Teilnehmer, dass die „alten“ Maschinen die mehr als 1 000 Kilometer problemlos im typischen Klang über die Pisten rauschten.

(mz)