Die Grenzgänger Die Grenzgänger: In 80 Tagen um Deutschland

Unterrissdorf/Rheinfelden - Anruf bei Herrad Fischer. „Es läuft voll gut“, sagt sie. „Wir sind gerade in in Rheinfelden.“
Rheinfelden liegt im Südwesten Baden-Württembergs, die Schweiz ist ganz nah. Dass man die 31-jährige Fischer dieser Tage an einem Grenzort erreicht, ist wenig verwunderlich.
Denn genau das ist ja die Idee. Gemeinsam mit ihrem Freund Martin Behling umkurvt die gebürtige Eisleberin, die in Unterrißdorf aufgewachsen ist, die gesamte Bundesrepublik.
Im Golf die Grenze entlang
„In 80 Tagen um Deutschland“ - so haben sie ihre Tour überschrieben, wenngleich sie streng genommen wohl ein paar Tage weniger unterwegs sein werden. In einem Golf geht es immer die Grenze entlang.
„Es gibt jeden Tag etwas Neues“, freut sich Fischer. „Wir werden den nördlichsten, westlichsten, südlichsten und östlichsten Punkt Deutschlands besuchen“, heißt es auf der Internetseite, auf der die beiden über ihre Reise berichten.
Fischer und Behling, vor fünf Jahren gemeinsam nach Bremen gezogen, sind schon seit einigen Wochen unterwegs. Genaugenommen: seit dem 4. Juni. Da ging es im hohen Norden los, in Blexen an der Weser.
Es folgten Orte wie Greetsiel in Niedersachsen oder Rysum bei Emden. Das erste Mal über die Grenze ging es an Tag vier, in die niederländische Ortschaft Bellingwolde. Dann kamen die Grenzgebiete mit Belgien, Luxemburg, Frankreich, der Schweiz, Österreich.
Talent für Fotografie
„Unser Fokus liegt auf kleinen Orten“, sagt Fischer. Inzwischen sind sie schon im bayerisch-tschechischen Grenzgebiet angelangt.
Das, was die beiden auf ihrer Tour erleben, halten sie fest. In Textform, vor allem aber mit der Kamera. Sie haben ein Talent für Fotografie, das erkennt man schnell, wenn man ihre Homepage (www.rundumweg.de) besucht.
Jeden Tag posten sie etwas, so können Freunde, Verwandte und andere Interessierte die Tour verfolgen. „Meist kommen wir zwischen 14 und 15 Uhr in unserem Zielort an“, erzählt Herrad Fischer. „Das erste, was wir dann machen, ist: Bilder auswählen und den Text für den Blog schreiben.“
Die Plätze, an denen sie schlafen, haben sie sich vorher ausgeguckt. „Viele Hotels lassen uns kostenlos übernachten, weil sie die Tour schön finden“, sagt Fischer. Sie werden dann auch auf der Internetseite erwähnt - und in dem Bildband, den Fischer und Behling nach ihrer Reise herausgeben wollen.
Orte mit kuriosem Namen aufgesucht
Für den ungewöhnlichen Trip haben sich die beiden Mediengestalter eine ganze Zeit freigenommen. „Wir reisen schon immer gerne“, sagt Fischer. Irgendwann hätten sie damit angefangen, Orte mit kuriosen Namen zu besuchen, Nordpol in Niedersachsen, Welt in Schleswig-Holstein, Drogen in Thüringen.
Auch da haben sie viel fotografiert und über ihre Reisen berichtet. „Mit unserer Leidenschaft der Fotografie und einer großen Portion Entdeckerdrang erkunden wir jede noch so kleine Ortschaft in Deutschland“, heißt es auf ihrem Blog landlinse.de.
Später dann kam den beiden dann die Idee, entlang der deutschen Grenze zu reisen. Dass sie das nun 30 Jahre nach der Wiedervereinigung machen, war allerdings nicht von vornherein geplant. „Das ist ein glücklicher Zufall“, sagt Herrad Fischer und lacht.
Fotos und Berichte von der Reise von Fischer und Behling können Interessierte unter www.rundumweg.de oder in sozialen Netzwerken wie Facebook abrufen.
(mz)
