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Container kommen verspätet

Von Wolfram Bahn 23.03.2006, 17:28

Eisleben/MZ. - Nach einer EU-Verordnung sind nämlich die Hersteller von Kühlschränken, Fernsehern, Computern und anderen elektrischen Waren nunmehr verpflichtet, die alten Geräte zurück zu nehmen (die MZ berichtete).

Der Landkreis muss dafür lediglich eine Übergabestelle einrichten, zu der die ausgedienten Geräte gebracht werden sollen. "Doch wir können ja besonders den älteren Leuten nicht zumuten, die schweren Geräte selbst dorthin zu bringen", so Lucardis-Astrid Isenberg, die Leiterin des Eigenbetriebes Abfallwirtschaft. Deshalb werden die bisher als weiße oder braune Ware deklarierten Geräte wie bisher im Bestellsystem abgeholt.

Jeder Haushalt kann demnach zweimal im Jahr zwei Großgeräte ohne Entgelt abgeben. Die Kosten dafür hat der Landkreis an anderer Stelle eingespart. So braucht die Abfallwirtschaft künftig beispielsweise nicht mehr für den Transport des Elektroschrotts zu den Verwertstellen aufzukommen. Mit dem einsparten Gebühren soll die Übergabestelle finanziert werden.

Die Sammelstelle befindet sich vorläufig in einer ehemaligen Möbellagerhalle am Lademannschacht in Eisleben. Als Alternativen sind die frühere Deponie in Unterrißdorf und ein Standort in Helbra im Gespräch, doch dazu fehlen noch letzte Erkenntnisse, ob sie kostengünstiger sind. Die Einrichtung der Übergabestelle erweist sich als nicht so einfach. So kommen die Container, in denen die Altgeräte zur Abholung bereit gestellt werden, erst in der nächsten Woche. Die Hersteller haben Lieferprobleme, hieß es. Es wird aber ab heute jemand vor Ort sein, der Altgeräte annimmt, versichert Frau Isenberg. Selbst hinbringen kann man seinen Elektroschrott jederzeit.

Nun muss aber nicht jeder gleich dorthin fahren, wenn er ein gebrauchtes Handy oder ein altes Bügeleisen entsorgen will, weil er das nun nicht mehr in die Mülltonne werfen darf. Man kann es auch aufheben und zusammen mit einem Großgerät abholen lassen.

Auch die meisten Einzelhändler nehmen wie bisher Altgeräte beim Kauf entgegen. "Das ist ein Service, den der Kunde erwartet", so Markus Paschek, Geschäftsführer eines Elektrogeschäftes in Eisleben. Wenn Händler mehr als 20 Altgeräte zusammen haben, können sie diese nun auch zur Übergabestelle bringen. Paschek: "Das war bisher nicht möglich."