Gastspiel von Circus Krone Circus Krone in Eisleben: Diskussion um Wildtiere beschäftigt Eisleber Politiker

Eisleben - Mit unerwarteten Problemen hatte am Montag das Vorauskommando des „Circus Krone“ zu kämpfen. „Wir messen, wo hier Elektro- und Gasleitungen verlaufen, nicht das wir die halbe Stadt lahm legen“, so Max Siemoneit Barum, stellvertretender Betriebsinspektor. Mithin müssen rund 200 Anker eingeschlagen werden, um das 4.000 Zuschauer fassende Zelt mit seinen vier 23 Meter hohen Hauptmasten zu einem sicheren Stand zu verhelfen. Rund 30.000 Quadratmeter Fläche benötigen Zelt, die Stallungen und der Fuhrpark.
Eisleber Stadtrat startet im sozialen Netzwerk Diskussion zum Thema Wildtiere im Zirkus
300 Freikarten für die Premierenvorstellung am Freitagnachmittag hat der „Circus Krone“ Eislebens Oberbürgermeisterin Jutta Fischer zukommen lassen. Die Tickets wurden an Grundschulen und Kinderschutzbund weitergereicht.
Unter dem Motto „Circus zum Mitmachen“ können sich jugendlichen Zirkusbesucher 30 Minuten vor Beginn der Nachmittagsvorstellung als Artisten versuchen. Geburtstagskinder erhalten ein kleines Geschenk und eine Geburtstagsurkunde mit der Unterschrift aller Artisten und der Direktion. (lied)
Und auch wenn in den Stallungen noch gar keine Tiere stehen, wird darüber diskutiert. Der Eisleber Stadtart Rainer Gerlach (CDU) hat auf der Seite „Eisleben live“ im Sozialen Netzwerk Facebook noch einmal die Diskussion um Wildtiere im Zirkus angestoßen. „Mir geht es da auch gar nicht speziell um den Zirkus Krone, aber das Gastspiel in Eisleben ist ein guter Anlass, noch einmal an dieses Thema zu erinnern“, so Gerlach.
Wildtiere im Zirkus, und da mache er keinen Hehl draus, lehne er persönlich ab. Seiner Meinung nach müsse die Politik früher oder später zu einer Entscheidung in dieser Frage kommen „und den Mehrheitswillen der Bevölkerung respektieren.“ Bei der von Stadtrat Gerlach auf Facebook initiierten nicht repräsentativen Umfrage plädierte eine Mehrheit gegen Wildtiere in Zirkussen. „Ich will jetzt aber nicht der Buhmann sein. Dass das alles nicht von heute auf morgen zu realisieren ist, ist mir schon klar. Und ich will auch niemand die Arbeitsgrundlage entziehen.“
Tierrechtsorganisation Peta kündigt Demonstartion in Eisleben an
„Tiere gehören zum Zirkus. Ohne Quälerei und die Tierschutzbestimmungen müssen eingehalten werden. Das zu kontrollieren, obliegt dem Veterinäramt“, sagt dagegen Eislebens Oberbürgermeisterin Jutta Fischer (SPD). „Ich und einige Stadträte werden das Angebot nutzen und uns am Freitag hinter den Kulissen des Zirkus’ umsehen“, so das Stadtoberhaupt.
Für Samstag hat die Tierrechtsorganisation Peta eine Demonstration angekündigt. „So lange sie unsere Gäste nicht belästigen und die Vorstellung nicht stören, ist das okay“, so Frank Keller, der Tierschutzbeauftragte des Krone. (mz)