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Blühstreifen schützt Insekten Burgsdorf: Landwirte schaffen Blühstreifen zum Erhalt der Artenvielfalt

Von Christopher Braemer 17.06.2020, 12:00
Vor dem Blühstreifen: Landwirt Sven Krienitz (l.) und Nico Thurian.
Vor dem Blühstreifen: Landwirt Sven Krienitz (l.) und Nico Thurian. C. Braemer

Burgsdorf - Am Ortseingang von Burgsdorf riecht es nach frischer Blütenwiese, im Hintergrund summen die Hummeln. Wer an dieser Stelle vorbei fährt, der kann das große, violette Blumenfeld schwerlich übersehen. Es ist der Blühstreifen von Landwirt Sven Krienitz. „Das Interesse ist groß, viele halten an und fragen nach“, sagte der Landwirt gegenüber der MZ.

Den sechs Meter breiten Blühstreifen über etwa einen Hektar hat Krienitz selbst bestellt und die Pflanzen gesät, die in Rot und Violett blühen. Darunter auch Alexandrinerklee, Phacelia und Ringelblumen. „Es schmückt den Ort und trägt zur Biodiversität bei“, sagt der Landwirt.

Blühstreifen zum Erhalt der Artenvielfalt

Hintergrund der Aktion ist das neue Blühflächen-Programm der Saalemühle Alsleben. Über 90 Landwirte wollen damit zum Erhalt der Artenvielfalt beitragen. Die Blütenfläche ist Lebensraum für viele Insekten – nach der Ernte im August/September bleiben die Blüten stehen und bieten einen Rückzugsort für Insekten und Kleintiere. „Damit wird eine Überbrückung des bewuchsfreien Zeitraumes zwischen der Ernte und Aufgang der Zwischenfrüchte oder Winterfrüchte geschaffen“, so Nico Thurian von der Saalemühle.

In Burgsdorf weist ein großes Schild auf das Blühflächen-Programm hin. „Es war eine alte Schaukel, aber die Kinder sind schon ausgewachsen“, erklärt Krienitz. Der Hof des 55-Jährigen liegt gleich nebenan. Der Landwirt bewirtschaftet über 700 Hektar Land in der Region. Er produziert sechs Getreidesorten, Zuckerrüben und Sonnenblumen. Diese liefert er anschließend an die Saalemühle, die Händler bundesweit bedient.

Sven Krienitz wünscht sich, dass die Vorbeifahrenden aus den Großstädten anhalten, um sich über das Projekt zu informieren. Dazu hat er zwei weitere Blühstreifen an seinen Feldern angelegt. „Wir Landwirte stehen in der Kritik, aber setzen uns mit der Aktion für mehr Biodiversität ein.“ Der gebürtige Niedersachse betreibt seinen Hof in Burgsdorf seit 1991. (mz)