Besucher aus Indonesien stellt seinen Vierbeiner vor
WIMMELBURG/MZ. - Ihre Halter kamen nicht nur aus ganz Deutschland, sondern auch aus Norwegen, Belgien, Polen, Russland, Italien und sogar aus China und Japan. Und aus Indonesien war Edwin Setyobura dabei. Er sei der indonesische Bundeszuchtwart für Deutsche Schäferhunde und habe einen dreieinhalbjährigen Rüden mitgebracht. "Ich bin zum ersten Male hier und finde alles wunderschön: Die Organisation, die Umgebung - und das Wetter. Ich komme gerne wieder", lobte er.
Das unterstrich die Worte des Ausstellungsleiters Bernhard Wischalla, der erklärte, "in Wimmelburg trifft sich die Schäferhundewelt", und er muss es wissen, war er doch von 1964 bis 2007 Vorsitzender des sehr aktiven Wimmelburger Schäferhundevereins, der auf ein fünfzigjähriges Jubiläum mit Mansfelder Sonderschauen zurück blicken kann.
Die Landesgruppen-Zuchtschau ist die Vorbereitung auf die Bundessiegerschau. Entsprechend hochkarätig ist das Richterteam mit Jürgen Hoffmann, Klaus Gothe, Hans-Jürgen Begier und dem Bundesrichter Reinhard Meyer besetzt. Ihnen obliegt die Wertung, was keine leichte Aufgabe ist, wie sich das zeigte.
Die Tiere werden nach Katalognummer aufgerufen und in vier Klassen nach Geschlecht eingeteilt: Nachwuchs neun bis zwölf Monate, Jugend 12 bis 18 und Junghund 18 bis 24 Monate. Die Ältesten und bereits erfahrensten sind zwischen 24 Monaten und acht Jahren alt, war vom Klostermansfelder Abrichter im Turnierhundesport Uwe Jeske zu erfahren.
Bei der Bewertung spielen viele Kriterien eine Rolle so unter anderem die Haltung beim Laufen, die ein harmonisches Bild abgeben sollte, die Anatomie, die Schnauzenzeichnung sowie die Farbe. Gefordert wurde auch der Ahnenpass der Hunde, sollen sie doch für künftige Schäferhund-Generationen sorgen.
Auf eine gute Bewertung seines einjährigen Rüden "Ufo von Lärchenhaus" kann der erst 18-jährige Vinzent Benz aus Osnabrück stolz sein: Er erhielt einen Pokal für einen sechsten Platz beim Nachwuchs. Allerdings hat Vinzent bereits Erfahrung in der Hundezucht, denn er ist mit Hunden groß geworden, erzählte der junge Mann.
Der 83-Jährige Gerhard Wiesel aus Wolferode beobachtete das Geschehen auf dem Platz sehr aufmerksam, war der ehemalige Bergmann doch seit 1958 Zuchtrichter und 25 Jahre auf Siegerausstellungen als Richter tätig. Der Wimmelburger Schäferhund-Verein wurde bereits 1952 gegründet, so Wiesel, und hat zur Zeit 35 Mitglieder. Die Wende brachte keine negativen Veränderungen, Kontakte zu anderen Vereinen wurden weiter geknüpft.
Ein lebendiges Vereinsleben habe dafür gesorgt, dass Wimmelburg auch weiterhin leistungsmäßig führend ist. "Und dass wir hier in einer Bergbaugegend sind, zeigt die Umgebung unseres Sportplatzes: Der Platz ist begrenzt von der Erdmannsschächter Halde und dem Friedrichsberg", zeigte der Ur-Mansfelder.
Über mangelndes Interesse bei den Wimmelburgern und ihren Nachbargemeinden kann sich der Verein nicht beklagen: Etwa 800 Zuschauer erfreuten sich an den Darbietungen, die gegen 16 Uhr mit den letzten Bewertungen zu Ende gingen.