Beim Schlaganfall schneller reagieren
Hettstedt/MZ. - "Bei einem Schlaganfall muss sofort der Notarzt verständigt werden." Matthias Sparfeld OberarztSchlaganfallnetzwerk südliches Sachsen-Anhalt vergeben. Voraussetzung war die Schulung des medizinischen Personals für die Behandlung von Schlaganfällen und die entsprechende technische Ausstattung. Das Netzwerk wird von der Klinik Bergmannstrost in Halle koordiniert.
"Bei einem Schlaganfall zählt jede Minute. Je früher die Patienten behandelt werden, desto besser die Überlebenschancen und desto geringer die bleibenden Schäden", erklärt Oberarzt Matthias Sparfeld vom Hettstedter Klinikum. Der Arzt leitet die "Stroke-Unit" - übersetzt "Schlaganfall-Einheit" in Hettstedt. Zu dem Team gehören Ärzte, die sich in Fortbildungen auf die Behandlung von Schlaganfallpatienten spezialisiert haben ebenso wie Physio- und Ergotherapeuten sowie Logopäden. "Die Therapeuten beginnen ihre Arbeit mit den Patienten in der Regel in den ersten 24 Stunden nach dem Schlaganfall", erklärt Frank Schöning, Chefarzt der Abteilung Innere Medizin am Hettstedter Klinikum. Das sei notwendig, da das Gehirn der Betroffenen sonst gelähmte Körperregionen ganz ausblende, sie also gelähmt bleiben könnten.
Die "Stroke-Unit" in Hettstedt hat vier Behandlungsplätze, an denen die Patienten rund um die Uhr überwacht werden können. Wichtig sei es aber weiterhin, dass Patienten und Angehörige die ersten Anzeichen eines Schlaganfalls ernst nehmen. "Bei einem Schlaganfall muss sofort der Notarzt verständigt werden", sagt Matthias Sparfeld. Denn nur in den ersten drei Stunden könne die so genannte Lysetherapie angewandt werden, mit der Blutgerinnsel im Gehirn aufgelöst werden können. Deshalb sei es wichtig, dass Patienten aus der Region nicht erst nach Halle in die Klinik gebracht werden müssen, sagte Michael Jakob, Koordinator des Schlaganfallnetzwerks südliches Sachsen-Anhalt.