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Bei Maja und Willi zu Haus Bei Maja und Willi zu Haus: Kita-Kinder besuchen Bienenzüchter in Bischofrode

Von Anja Förtsch 03.07.2017, 06:00
Das große Krabbeln: Lotta-Marie (l.) und ihre Freunde betrachten neugierig die Bienen von Aschenbrenner.
Das große Krabbeln: Lotta-Marie (l.) und ihre Freunde betrachten neugierig die Bienen von Aschenbrenner. Lukaschek

Bischofrode - Bienen haben Haustüren. Und sie mögen es gar nicht, wenn man davor steht. Das ist das erste, das die Kinder der Kita „Zwergenland“ in Bischofrode am Freitag bei Hobby-Imker Axel Aschenbrenner lernen. Am Vormittag besuchen sie den Bienenzüchter und sein summendes Volk aus rund 20.000 Bienen.

Axel Aschbrenner betreibt Imker-Hobby erst seit zwei Jahren

Die Haustür der Bienen ist das Einflugloch an den Bienenkisten. Die Kinder postieren sich also brav an den Seiten. Zu sehen gibt es dort eh genauso viel wie davor: Aschenbrenner hebt eine Platte nach der nächsten aus dem Kasten, unzählige Honigbienen krabbeln kreuz und quer auf ihnen herum. Dann endlich, auf der vorletzten Platte, findet Lotta-Marie, die sich als Tochter des Imkers selbst ohne Schutz am weitesten herantraut, sie als Erste: die Königin. Erkennbar nicht an Krone und Zepter, sondern an einem weißen Punkt auf dem Rücken.

Wobei, so lange ist Lotta-Marie noch gar nicht Imker-Tochter. „Ich habe erst vor zwei Jahren damit angefangen“, sagt Aschenbrenner. Und das auch eher zufällig: „Es gab ein Gewinnspiel, bei der eine Imkerausrüstung verlost wurde. Ich habe zwar nicht gewonnen, aber dadurch angefangen, mich für die Imkerei zu interessieren.“ Er legte sich das nötige Handwerkszeug zu und trat dem Imkerverein Eisleben und Umgebung bei. Übrigens nicht als einziger: „Wir haben jetzt 50 Mitglieder - Tendenz steigend.“

Hobby-Imker Aschbrenner zeigt Kita-Kindern den Prozess der Honigherstellung

Für die „Zwergenland“-Kinder geht es jetzt weiter in die Werkstatt. Denn Bienen sind ja schön und gut - nur wie kommt der Honig ins Glas? Aschenbrenner stellt die Platten mit den Waben in die Schleuder, stellt die Maschine an - und aus dem Hahn fließt gleichmäßig ein zäher, goldener Strahl Honig. „Hier in der Region bringt ein Bienenvolk im Schnitt etwa 30 Kilogramm Honig pro Saison ein“, sagt er. Noch jedenfalls, denn auch bei dem Hobby-Imker mache sich das Bienensterben bemerkbar. Er fordert ein Umdenken in der Landwirtschaft: „Es werden zu wenig Blühpflanzen angebaut und die, die da sind, werden totgespritzt.“

In der nächsten Woche treffen sich die Imker zur Vereinssitzung. Auch ein ehemaliger Bäcker ist unter ihnen. Was der mitbringt? „Ganz klar: Bienenstich“, lacht Aschenbrenner. (mz)