Ausstellung in Eisleber Kirche Ausstellung in St. Petri-Pauli-Kirche in Eisleben: Studenten bauen Kunst aus Orgelteilen

Eisleben/Halle - Kunst aus alten Orgelteilen: Eine ungewöhnliche Ausstellung in der Eisleber St. Petri-Pauli-Kirche soll die Besucher auf den geplanten Bau einer neuen Orgel aufmerksam machen. Drei Studenten der Kunsthochschule Burg Giebichenstein in Halle haben gemeinsam Orgel-Skulpturen gebaut.
Ausstellung mit Kunstwerken der Studenten ab 12. Februar in Kirche zu sehen
Die Kunstwerke werden ab 12. Februar in der Kirche zu sehen sein. Mit der Ausstellung will die Kirchengemeinde St. Andreas-Nicolai-Petri auch dafür werben, das Orgelprojekt mit Spenden zu unterstützen. Die Kosten für das neue Instruments werden auf circa 400.000 Euro geschätzt.
Die Idee, nicht mehr benötigte Orgelteile für eine Kunstaktion zu nutzen, hatten Kantor Thomas Ennenbach und der Chef der Orgelbau-Firma Voigt.
Die Firma Mitteldeutscher Orgelbau A. Voigt GmbH aus Bad Liebenwerda (Brandenburg) hat im vergangenen Jahr die nicht mehr spielbare Rühlmann-Orgel in der Petrikirche abgebaut. Diese soll durch einen Neubau ersetzt werden. Da es allerdings mehrere Jahre dauern dürfte, bis die Finanzierung für das Projekt steht, hat die Firma zunächst ein Übergangsinstrument in das Orgelgehäuse eingebaut. Ein Teil der alten Pfeifen soll für die neue Orgel verwendet werden. Auch das künstlerisch herausragende Gehäuse, geschaffen von Paul Horn, bleibt erhalten.Die Kunst-Ausstellung in der Petrikirche wird am Sonntag, 12. Februar, gegen 11 Uhr eröffnet - im Anschluss an den Gottesdienst (10 Uhr). (mz)
Hintergrund: Alexander Rex (29), ein ehemaliger Orgelbauer-Lehrling der Firma Voigt, studiert mittlerweile an der Kunsthochschule in Halle. Der Firmenchef nahm Kontakt zu Rex auf - der sofort an dem Projekt interessiert war und noch zwei weitere Studenten ansprach: Lena Schirrmeister (26) und Johann Heyn (23).
„Wir haben uns die Orgelteile in der Kirche angesehen und viele ins Atelier mitgenommen“, so Rex. Er stammt aus Cottbus und studiert Spiel- und Lerndesign. Die Installation sei dann in gemeinsamer Arbeit entstanden. Das sei ein intensiver Prozess. „Da muss man lange überlegen, viel probieren und auch viel wieder verwerfen.“ Die Studenten haben die Orgelteile zu neuen Objekten zusammengesetzt.
Ausstellungsstücke aus Luftkanälen, Gesangsbuchzahlen und Rastbrettern gefertigt
So wie die langen Metallspitzen, die sogenannten Becher, die in der Orgel als Resonanzkörper auf den Pfeifen sitzen. Diese Becher stehen nun auf einem Gestell wie ein kleiner Wald. Auch aus Luftkanälen, Gesangsbuchzahlen und sogenannten Rastbrettern sind neue, originelle Körper entstanden.
Die Hochschule biete den Studenten den Freiraum für solche freien Projekte, sagt Lena Schirrmeister. „Das wird auch gern gesehen.“ Die gelernte Tischlerin aus Stendal studiert Bildhauerei - ebenso wie Johann Heyn aus Cottbus. Etwa einen Monat lang haben die Drei an den Skulpturen gearbeitet. „Wir sind zu 95 Prozent fertig“, so Alexander Rex. In der kommenden Woche werden sie die Kunstwerke dann in der Kirche aufbauen. (mz)