17-Jährige aus Eisleben 17-Jährige aus Eisleben: Schilddrüsen-OP verwirklicht Wunsch nach Traumjob

Eisleben - Hinter Linda Zedler liegen sorgenvolle Monate. Sie konnte mit den Mädchen und Jungen der katholischen Kindertagesstätte „Sankt Gertrud“ nicht mehr richtig sprechen und auch nicht mehr mit ihnen singen. Sie konnte lediglich den Takt der Lieder mitklatschen. „Ich kam mir nur noch überflüssig vor.“
Traumberuf Erzieherin
Die 17-Jährige, die in der Eisleber Einrichtung ihr Freiwilliges Soziales Jahr absolvierte, wusste bis vor kurzem nicht, ob sie ihren Traumberuf Erzieherin wegen dieser gesundheitlichen Probleme überhaupt erlernen kann. Nach einer Schilddrüsen-Operation in der Eisleber Helios-Klinik steht nun fest: Der Ausbildungsstart am 11. August ist nicht gefährdet. Der jungen Lutherstädterin fällt ein Stein vom Herzen: „Ich bin so froh.“
Fast vergessen ist das unangenehme Druckgefühl im Hals, unter dem sie seit dem Frühjahr litt und das von Tag zu Tag stärker wurde. Hinzu kamen Schluckbeschwerden. Anfangs dachte Linda Zedler noch, an einer typischen Frühjahrserkältung erkrankt zu sein.
Die ärztlichen Untersuchungen erbrachten eine andere Diagnose. Der Hausarzt stellte entzündete Zysten auf dem linken Schilddrüsenlappen fest. Medikamente und die Punktion der Zysten brachten nicht den erwünschten Erfolg.
OP als einzige Option
Linda Zedler ging in die Schilddrüsensprechstunde von Dr. Michael Schumann, Oberarzt der Allgemein- und Viszeralchirurgie der Eisleber Helios-Klinik. Er riet ihr zu einem radikalen Schritt - zur Entfernung des krankhaften Gewebes durch Operation.
„Eine Schilddrüsen-OP bei einer so jungen Patientin ist recht ungewöhnlich“, meint Chefarzt Dr. Stefan Kothe, in dessen Bereich rund 50 derartige Eingriffe pro Jahr ausgeführt werden. Im Fall von Linda Zedler sei eine Operation der einzige Weg gewesen, die junge Frau von ihren Beschwerden zu befreien. Vergrößerungen oder Fehlfunktionen der Schilddrüse würden sonst recht häufig bei älteren Leuten auftreten.
Kothe ist zuversichtlich, dass Linda Zedler eines Tages auf die jetzt noch notwendigen Medikamente verzichten kann. Die restliche Schilddrüse wird ihm zufolge die komplette Funktion zur Regulierung der Schilddrüsenhormone übernehmen. Und die Ärzte konnten Linda Zedler eine weitere gute Nachricht mit auf den Weg geben: Die entfernte Schilddrüsenzyste erwies sich bei der mikroskopischen Untersuchung als gutartig.
Der beruflichen Zukunft widmen
Mit dieser optimistischen Prognose kann sich Linda Zedler nun ihrer Berufsausbildung widmen. In den kommenden beiden Jahren qualifiziert sie sich zur Sozialassistentin, um danach eine dreijährige Ausbildung zur Erzieherin anzuschließen. Sie freut sich darauf.
Nach Ansicht der Ärzte verheilt ihre kleine Narbe am Hals gut und wird später kaum noch zu sehen sein. Das OP-Überbleibsel hatte bei Linda Zedlers Schützlingen aus der Kindertagesstätte für einige Irritationen gesorgt: „Die Kleinen waren ziemlich sauer auf den Arzt, der das gemacht hat. Aber der Schnitt musste für die OP ja sein.“ (mz)