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Zweite Vollsperrung auf der Autobahn 9 Zweite Vollsperrung auf der Autobahn 9: Bauplan wird durchgezogen

Von Annette Gens und Michael Maul 27.04.2014, 19:16
Achtung, im Brückenbereich gilt für drei Monate Tempo 60.
Achtung, im Brückenbereich gilt für drei Monate Tempo 60. kehrer Lizenz

Dessau-Rosslau/Bitterfeld/MZ - Die Landesstraßenbaubehörde Sachsen-Anhalt wird an ihren Bauplänen auf der A9 nicht rütteln und zwischen Freitag und Sonntag dieser Woche die A9 zwischen Bitterfeld-Wolfen und Dessau erneut sperren. Das versicherte Uwe Langkammer, stellvertretender Präsident der Landesstraßenbaubehörde, gestern kurz vor der Freigabe der A9 in Fahrtrichtung München.

Seit Freitag war die komplette Fahrbahn in Richtung München wegen Gerüstarbeiten an einer Brücke voll gesperrt (die MZ berichtete). Darüber hinaus stand in Fahrtrichtung Berlin am Sonntag nur eine Fahrspur zur Verfügung. Letzteres hatte keine weiteren Folgen, es kam zu keinen Staus. Dass aber die Vollsperrung von Deutschlands wichtigster Nord-Süd-Verbindung insgesamt „nicht ohne Komplikationen verlaufen wird, das war uns vorher klar“, sagte Langkammer. Es gebe keine Umleitungsstrecke, die einen Autobahnverkehr in Gänze aufnehmen könne. Nach dem Marathonwochenende sind sich Polizei und Landesstraßenbaubehörde jedoch einig: An einigen neuralgischen Punkten auf der Umleitungsstrecke müsse man nachbessern. So an der Ampelanlage an der Autobahnauffahrt Wolfen-Bitterfeld. Sei die außer Betrieb, könnte der Verkehr womöglich flüssiger geleitet werden.

Lange Staus in Dessau

Besonders problematisch war die Verkehrssituation am Freitag. Der Stau auf der A9 baute sich bis zum Abend bis hinter die Abfahrt Vockerode auf, weshalb Autofahrer teilweise über die Anschlussstellen Coswig, Vockerode und Dessau-Ost versuchten, die Umleitung zu umfahren. Diesen Verkehr bekam die Stadt Dessau-Roßlau mit langen Staus zu spüren. Weil die offizielle Umleitungsstrecke über die Bundesstraßen B 183 und B 184 im Altkreis Bitterfeld zeitweise überlastet war, wurde vor allem der Pkw-Verkehr über Wolfen abgeleitet. Ähnlich war die Situation am Samstag. Da rollte zusätzlich zum normalen Verkehrsaufkommen der Osterferienverkehr aus südlichen Bundesländern heimwärts. Während sich immerhin nachts die Lage entspannte, bauten sich auch am Sonntag im Laufe des Tages immer wieder Staus bis zu zehn Kilometern Länge auf. Zu Unfällen am Stauende ist es laut Bundesautobahnpolizei nicht gekommen. Auf der Umleitungsstrecke waren neben einer schweren Kollision vor allem Blechschäden zu verzeichnen.

„Wir werden die Vollsperrung der A9 auswerten“, so Langkammer mit Blick auf die bevorstehende Sperrung der Autobahn. Landesstraßenbaubehörde und Polizei rechnen speziell für Freitag und Sonntag mit erhöhtem Verkehrsaufkommen. Für Lkw besteht am 1. Mai, einem Feiertag, ein Fahrverbot auf Autobahnen, zum anderen steht mit dem Feiertag ein langes Wochenende bevor. Das wird sich auf den Rückreiseverkehr am Sonntag auswirken.

Tempo wird reduziert

Unbehelligt von Stau und Wartezeiten waren die Gerüstbauarbeiten an der denkmalgeschützten Bogenbrücke am Sonntagnachmittag beendet worden. Damit die Sandstrahl- und Malerarbeiten bei laufendem Verkehr möglich sind, musste die Brücke komplett eingerüstet werden. Die Schutz- und Traggerüste wurden ab Freitag montiert und erste Vorarbeiten begannen. „Wenn am nächsten Wochenende die andere Fahrbahnseite in Richtung Berlin gesperrt und die Rüstung auch dort aufgebaut ist, beginnt die eigentliche Sanierung“, erklärte Langkammer. „Dabei wird die Stahlkonstruktion komplett abgestrahlt und mit einem neuen Anstrich versehen. “ Mit der Sanierung der Stahlkonstruktion werde auch der Brückenbelag erneuert.

Für die Brücken-Sanierungsarbeiten sind insgesamt drei Monate veranschlagt. Im Bereich der Brücke sind während der gesamten Zeit in beiden Fahrtrichtungen die Stand- und Lastspuren gesperrt. Auch das Tempo wurde reduziert. Statt 130 sind im Baustellenbereich 60 km/h zulässig.

Wenn nötig, wird der Umleitungsverkehr der A9 auch per Hubschrauber aus der Luft überwacht.
Wenn nötig, wird der Umleitungsverkehr der A9 auch per Hubschrauber aus der Luft überwacht.
Sebastian Lizenz