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Zu wenig Platz für Gelbe Tonnen? Zu wenig Platz für Gelbe Tonnen?: Kritik an Wechsel bei Entsorgung im Bauausschuss von Dessau-Roßlau

Von Lisa Garn 16.11.2018, 06:00
Dessau-Roßlau soll gelbe Tonnen bekommen.
Dessau-Roßlau soll gelbe Tonnen bekommen. DPA

Dessau-Roßlau - Die Pläne zur Einführung der Gelben Tonne sind im Bauausschuss am Mittwoch auf Widerstand gestoßen. In der Kritik standen fehlende Platzkapazitäten, vor allem in der Innenstadt. „In den Vororten gibt es weniger Probleme, aber im Zentrum haben wir die großen Wohnanlagen. Und viel zu wenig Platz“, sagte Hans Tschammer (SPD). Außerdem bestehe bei gelben Tonnen eine höhere Quote an Fehlbefüllungen.

Die Stadtverwaltung Dessau-Roßlaus will einen flächendeckenden Wechsel auf die gelbe Tonne für Verpackungsmüll ab 2020. Dafür soll ein Passus in der Abfallentsorgungssatzung geändert werden, die seit Oktober die politischen Gremien passiert. Bisher gab es mehrheitliche Zustimmung - der Bauausschuss am Mittwoch aber vertagte die Entscheidung nach langer Diskussion. Gefordert wurde die Klärung von Detailfragen. Im Dezember soll der Stadtrat über die Vorlage entscheiden.

„Mit dem Wechsel auf die gelbe Tonne soll mehr Sauberkeit in der Stadt erreicht werden“

„Mit dem Wechsel auf die gelbe Tonne soll mehr Sauberkeit in der Stadt erreicht werden“, sagte Sven Jähnichen vom städtischen Amt für Umwelt und Naturschutz. Die gelben Säcke hätten zu Vermüllung im Stadtgebiet geführt. Ob für gelbe Tonnen zu wenig Platz besteht, beantwortete er nicht direkt. Aber: „Die gelben Säcke haben ja auch Platz gebraucht.“ Dass es bei den gelben Tonnen zu mehr Fehlbefüllungen kommen könne, räumte er im Ausschuss ein.

Jost Melchior (Liberales Bürgerforum/Grüne) sprach von einer „hohen Akzeptanz“ der gelben Tonne in den nordelbischen Gebieten. Dort und auch in Mosigkau läuft die Entsorgung bereits seit Jahren über die Tonne. Allerdings könne man dies nicht eins zu eins auf alle Gebiete übertragen. Silke Benckenstein (Freie Fraktion) befürchtete eine Vermüllung von Sammelstellen für gelbe Tonnen. Diese zentralen Müll-Sammelstellen in der Stadt soll es aber nach einem Wechsel nicht mehr geben, erklärte Jähnichen. Und: Sollte mehr Müll anfallen, so „kann man auch eine zweite oder dritte Tonne bestellen“.

Platzprobleme und mögliche zusätzliche Kosten?

Tschammer kritisierte grundsätzlich, dass Details zur Umsetzbarkeit nicht geklärt seien. Neben Platzproblemen führte er auch mögliche zusätzliche Kosten an, die bei Fehlbefüllung oder Vermüllung im Umfeld der Tonnen entstehen könnten. Es sei über einen Wechsel nicht mit den Wohnungsgesellschaften gesprochen worden, nicht mit Einwohnern.

„Das ist jetzt eine Entscheidung, die von oben getroffen werden soll. Aber diese Umstellung betrifft die Mehrheit der Einwohner“, so Tschammer. „Da muss man mit ihnen und auch mit den Wohnungsunternehmen über die Machbarkeit reden.“ (mz)