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Ärger mit Abkürzern Zu viel Verkehr durch Mildensee? Anwohnern hadern mit Kaufland-Einkäufern

27.04.2021, 07:43
Durch Mildensee  zum Gewebegebiet? Im Dessauer Ortsteil wird das nicht gerne gesehen und werden Gegenmaßnahmen gefordert.
Durch Mildensee zum Gewebegebiet? Im Dessauer Ortsteil wird das nicht gerne gesehen und werden Gegenmaßnahmen gefordert. Foto: Th. Ruttke

Mildensee - Was ist der beste Weg, aus Richtung Stadt kommend, um zum Gewerbegebiet Ost bei Mildensee zu gelangen? Es gibt Autofahrer, die bleiben bis zur Ausfahrt Sollnitzer Allee konsequent auf der B 185, um dann direkt ins Gewerbegebiet abzubiegen. Andere dagegen entscheiden sich schon an der Ampelkreuzung der B 185, an der Ortseinfahrt Mildensee abzubiegen, um über die Breitscheid-, Oranienbaumer- und Kleutscher Straße zum Gewerbegebiet zu fahren.

Genau diese Autofahrer sind den Anwohnern der betroffenen Straßen ein Dorn im Auge. Führt doch die vermeintliche Abkürzung durch Mildensee zu erhöhtem Verkehrsaufkommen, mit negativen Folgen der Abgas- und Lärmbelastung sowie einem Gefühl der verminderten Verkehrssicherheit im Ort entlang der Strecke. Deshalb werden in einem Brief an die Mitglieder des Mildenseer Ortschaftsrates Lösungen gefordert, um den Verkehr vom und zum Gewerbegebiet durch Mildensee deutlich zu minimieren.

„Wir werden uns mit den zuständigen Ämtern in Verbindung setzen und Möglichkeiten erörtern“, kündigte der Mildenseer Ortsbürgermeister Uwe Groneberg zur April-Sitzung an. Maximalforderungen, wie etwa die Durchfahrtsstraßen nur noch für den Anlieger- und Besucherverkehr freizugeben und damit de facto an der Ampelkreuzung am Ortseingang einem Großteil der Fahrzeuge das Abbiegen in den Ort zu untersagen, werden von den Ortschaftsratsmitgliedern aber genauso skeptisch gesehen wie eine generelle Geschwindigkeitsbegrenzung der Gesamtstrecke auf Tempo 30. Letzteres wurde schon einmal vor rund fünf Jahren von der Bürgerschaft angeregt. Das zuständige Verkehrsamt teilte damals mit, dass die gesetzlichen Hürden, Vorfahrtsstraßen in Tempo-30-Strecken umzuwandeln, extrem hoch seien.

„Um zeitnah zu praktikablen Lösungen zu kommen, wäre es sinnvoll, sich mit den Ämtern auf punktuelle Geschwindigkeitsreduzierungen entlang der Strecke zu verständigen“, regte Ortschaftsratsmitglied Danilo Helm an. Im Bereich von Bushaltestellen und vor der Eisdiele im Ort hält er Geschwindigkeitsdrosselungen für sinnvoll. Sich an den neuralgischen Punkten anschließende Kurvenbereiche bremsen den Verkehr automatisch runter, so dass Autofahrer auf einem Großteil der Strecke gezwungen wären, ihr Tempo zu drosseln.

Das würde laut Überzeugung von Helm für vermeintliche Abkürzer, die zum Gewerbegebiet wollen, die Durchfahrt durch Mildensee unattraktiver machen und dadurch die Straßen im Ort erheblich entlasten. Die Mitglieder des Ortschaftsrates streben mit den zuständigen Ämtern so schnell wie möglich eine tragfähige Lösung zur Entlastung der Mildenseer Durchfahrtsstraßen an. (mz/dgi)