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Zerbster Spargelfest Zerbster Spargelfest: Schälen, was das Zeug hielt

06.05.2001, 17:34

Zerbst/MZ/kne. - Anfangssah es ja nach dem idealen Wetter zum ZerbsterSpargelfest aus. Die Hähne, die mit dem Hahnenwettkrähendie Leute wecken sollten, waren noch guterDinge und krähten um die Wette, was das Zeughielt.

Doch schon zur Eröffnungsrede des ZerbsterBürgermeisters, Helmut Behrendt, fing es langsaman zu nieseln. Dadurch ließen sich aber diezahlreich erschienen Zerbster und Gäste nichtvertreiben. Sie hörten vielmehr den schnippischenWorten der Zerbster Wasserjette zu, die, wiein jedem Jahr zum Spargelfest Einiges zumBesten gab. Und dass sie keine Feine ist,davon konnten sich die Gäste auf der ZerbsterSchlossfreiheit überzeugen, denn so mancheiner musste mit einem kritischen Wort vonihr vorlieb nehmen. Aber alle trugen es mitHumor und so mancher konterte gleich hintendrein.

Aber nicht nur die Wasserjette, auch der Titelverteidigerder Spargelschäl-Weltmeisterschaft, GünterRichter, und die Zerbster Zwiebelkönigin warenanwesend, um alle großen und kleinen Besucherzu begrüßen. Und von da an hieß es, keineLangeweile mehr zu haben, denn rings um dieZerbster Schlossfreiheit wurde allerlei geboten.Auf drei Bühnen gab es die verschiedenstenmusikalischen Darbietungen, von der Volks-bis zur Country-Musik war alles dabei.

Kurz bevor die erste Vorrunde zur offiziellen6. Spargelschäl-Weltmeisterschaft begann,machte das Sax'n-Anhalt-Orchester auf derZerbster Schlossfreiheit so richtig Stimmung.Doch dann, pünktlich um 15 Uhr, leitete FrankHengstmann die erste Schäl-Runde ein. So fandensich die ersten drei Kandidatinnen auf derBühne ein, und ruck zuck ging es zur Sache.

Innerhalb von fünf Minuten hieß es für dieSchälerinnen, so viel Spargel wie möglichso zu schälen, dass er sofort in den Kochtopfund anschließend in den Magen eines Genießerswandern könnte. Und unter den begeistertenAnfeuerungsrufen der Besucher nahmen sie denWettkampf auf. Herta Enick aus Zerbst, GerdaSelig aus Bad Dürrenberg und Sabrina Hübneraus Walternienburg kämpften bzw. schälten,was das Zeug hielt. Am Ende dieser Vorrundekonnte sich Sabrina Hübner mit beachtlichen2360 Gramm gegenüber ihren Kontrahentinnen(1690 bzw. 1000 Gramm) durchsetzen. Zweiweitere Vorrunden folgten noch am Sonnabendbzw. gestern unmittelbar vor dem Endkampf.Trotz anhaltenden Nieselregens ließen sichdie Besucher des Spargelfestes nicht davonabhalten, dem Spektakel auf der Haupttribünebeizuwohnen. Und was die Besucher dann inder Finalrunde zur 6. Spargelschäl-Weltmeisterschaftzu sehen bekamen, lohnte sich, denn nebenden Lokalmatadoren kamen noch zwei starkeSpargelschäler aus Hecklingen auf die Bühneund zeigten, was sie können.

Fünf Minuten lang wurde in einem atemberaubendenTempo Spargel geschält. Gabi Rettig, SabrinaHübner (Lokalmatadoren), Christina Asmussenund Ehemann Holger aus Hecklingen sowie deramtierende Spargel-Weltmeister Günter Richterkämpften um jede Stange. Am Ende konnte sichaber der alte und nun neue Weltmeister, GünterRichter, von allen absetzen. Mit 2730 Grammordnungsgemäß geschältem Spargel nahm er die500 Mark Siegesprämie und die Siegerschärpeaus den Händen von Viola Tiepelmann vom VerkehrsvereinZerbst entgegen.

Und auch sonst drehte sich vieles um den Spargel.Der war aufgrund der schlechteren Witterungin den vergangenen Wochen aber nicht so reichhaltigim Angebot wie in den Jahren zuvor. Deshalbwaren auch die Käufer recht verhalten, denndas Gemüse wurde zum Teil zu gepfeffertenPreisen angeboten.

Wer gleich vor Ort dem Spargel frönen wollte,der konnte dies tun, denn die gastronomischenEinrichtungen hatten sich natürlich daraufeingestellt. Undwem der Spargel zu teuer war, der hatte janoch zahlreiche andere Möglichkeiten, seinenGaumen zu verwöhnen. Edwin Sperling, Vorsitzender des Verkehrsvereinszeigte sich trotz des schlechten Wettersrecht zufrieden mit der Resonanz zum ZerbsterSpargelfest.