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Zentrale Notaufnahme als Ziel

Von Wladimir Kleschtschow 15.02.2005, 18:25

Köthen/MZ. - "Heute hat jeder Bereich seine eigene provisorische Notaufnahme", erklärte Markus Seige. Dies hänge damit zusammen, dass der Neu- und Umbau des Krankenhauses wegen Geldmangels eigentlich nicht richtig abgeschlossen worden sei.

Die Schaffung einer interdisziplinären Notaufnahme soll helfen, das Potential des Krankenhauses effektiver zu nutzen. "Dann können wir unsere Notfallgeräte und das entsprechende Personal an einem Ort konzentrieren", sagte der leitende Chefarzt. Dies sei für eine schnelle zielgerichtete Behandlung von Patienten von großem Vorteil.

In den letzten Jahren wurde im Kreiskrankenhaus eine Reihe von Maßnahmen eingeleitet, um die Konkurrenzfähigkeit der Einrichtung bedeutend zu erhöhen. Neben der Anschaffung modernster Technik kamen hoch qualifizierte Mediziner nach Köthen. "Vom Chefarzt bis zum Assistenzarzt - 25 neue Kollegen nahmen in Köthen die Tätigkeit auf", zählt Dr. Seige auf.

Unter den Neuen sind allein sechs Chefärzte, die in ihren Bereichen für die Anwendung modernster Behandlungsmethoden sorgen. Neben Seige selbst, der erfahrener Kardiologe ist und als erster nach Köthen kam, sind das der Gastroenterologe Dr. Georg H. Hübner, der Unfallchirurg Dr. Wolfram Seelbinder, der Orthopäde Privatdozent Dr. Thomas Krüger, der Spezialist für Allgemein- und Bauchchirurgie Dr. Tobias Marcy sowie der Anästhesist Dr. Peter Trommler. Mit im Gespann ist einer von den "Alten": Chefarzt Dr. Ralph Rubach, dessen Frauenklinik in der Region einen guten Ruf hat.

Die Anstrengungen haben sich gelohnt. Ging die Zahl der Patienten in Köthen in den Jahren zuvor hartnäckig zurück, zeigt die Tendenz jetzt in die andere Richtung. Die Zahl der Patienten stieg inzwischen um rund 20 Prozent auf mehr als 10 000 jährlich.

Angesichts dieser positiven Entwicklung sieht der neue leitende Chefarzt die Zukunft des Krankenhauses optimistisch. "Im Zuge der Änderung des Gesundheitsstrukturgesetzes wollen wir uns ambulant zu erbringenden Leistungen öffnen", schildert Seige weitere Pläne des Hauses. Das bedeutet zum Beispiel, dass in leichteren Fällen Patienten im Krankenhaus operiert werden und nach Hause gehen können.

Auch niedergelassene Ärzte sollen künftig solche Patienten im Krankenhaus operieren und dafür Räume und erforderliche Geräte nutzen können. "Natürlich gilt das nur für solche Kollegen, die eine entsprechende Qualifikation haben", grenzt Markus Seige ein.

Wer das Krankenhaus Köthen näher kennen lernen möchte, braucht übrigens kein Patient zu sein. Für Anfang April ist hier ein Tag der offenen Tür geplant - mit Rundgängen durch die Einrichtung.