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Zauberhafte Märchenwelt

Von Heidi Thiemann 06.07.2008, 16:57

Dessau/MZ. - Denn mit einem Fest beendet wurde ein Projekt, dass das Multikulturelle Zentrum, das Anhaltische Theater und das Bauhaus sowie die Künstlerin Katrin Zickler gemeinsam mit der Sekundarschule "Am Rathaus" gestaltet hatten.

Mit der Preisvergabe an Mädchen und Jungen der Klassen 5 a und 5 b schloss sich ein Kreis, der im März begann. Den Schülern "internationale Kulturen näher zu bringen, um eine demokratische und gewaltfreie Entwicklung zu fördern", war das Ziel, erzählt Projekt-Leiterin Mika Kaiyama.

"Alle waren gespannt auf das bevorstehende Geschehen", erinnerte sich Lisa am Sonnabend an die erste Märchenstunde mit Schauspielerin Regula Steiner Tomic und dem russischen Märchen "Baba Jaga". "Wir fühlten uns mitten im Geschehen", sagte die Fünftklässlerin begeistert. Jeder hatte sich anschließend eine Stelle aus dem Märchen für sein Bild ausgesucht und dann mit Graphitminen gemalt. Als die Bilder fertig waren, "hatten alle schwarze Hände und manche auch schwarze Gesichter".

Temperafarben kamen beim afrikanischen Märchen "Taiwo und Kehinde", gelesen von Schauspieler Rainer Böhm, zum Einsatz. Mit Wachsmalstiften schließlich wurden die Eindrücke des arabischen Märchens "Ali Baba und die 40 Räuber", gelesen von Mario Janisch, verarbeitet. Als zum Abschluss des Märchenreigens Mika Kaiyama das japanische Märchen von der "Bambusprinzessin" erzählte, griffen die Fünftklässler zu Aquarellfarben. Künstlerisch unterstützt wurden sie jedes Mal von der Malerin Kathrin Zickler.

Die jeweils fünf gelungensten Arbeiten zu jedem Märchen waren am Sonnabend im Stadtpark ausgestellt. Und Wolfgang Savelsberg, als Mitarbeiter der Kulturstiftung Dessau-Wörlitz Mitglied der Märchenwerkstatt-Jury, gestand, die Qual der Wahl war groß. Doch gewinnen könne je nur ein Bild. Jasmin Glathe, zweimal Kim Michelmann und Alexandra Fricke konnten sich über eine Auszeichnung freuen. Gleichfalls Niclas Lange, der den Preis des Multikulturellen Zentrums erhielt und Besjana Sadiki, die den von der Mitteldeutschen Zeitung gestifteten Sonderpreis bekommt. Einen Sonderpreis gab es zudem für Jasmin Glathe, für das "spektakulärste Bild", wie Savelsberg sagte.

"Es hat den Kindern Spaß gemacht und uns auch", blicken die beiden Klassenleiterinnen Andrea Heilmann und Ingrid Sauerbier auf das Projekt zurück. Den Kontakt zu allen Beteiligten wollen sie nicht abreißen lassen. "Einmal jährlich bis zur zehnten Klasse soll es ein Projekt mit den Schülern geben."

Doch nicht bis zum nächsten Schuljahr musste am Sonnabend gewartet werden. Zum Abschluss des Festes, das der Theater-Kinder-Chor mit einem bunten Liederreigen aus aller Welt begleitete, lud Kathrin Zickler zum Malen ein. Und das ließen sich viele Kinder nicht zweimal sagen.