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Wohngebiet für Ziebigk Wohngebiet für Dessau-Ziebigk: Siedlung in Essener Straße soll innovativ und nachhaltig werden

Von Sylke Kaufhold und Daniel Salpius 15.06.2019, 07:00
Die Brache an der Essener Straße.
Die Brache an der Essener Straße. Thomas Ruttke

Dessau - In der Essener Straße in Ziebigk soll in den nächsten Jahren ein neues Wohngebiet entstehen. Dafür will die Stadt ein eigenes, derzeit überwiegend brach liegendes Grundstück als Wohnbaufläche entwickeln. Das künftige Wohngebiet ist etwa 12.000 Quadratmeter groß und liegt zwischen der Essener Straße, wo derzeit die Kindertagesstätte gebaut wird, und der Hamburger Straße.

Laut einer vorläufigen Entwurfsskizze der Stadt sind derzeit 17 Grundstücke zwischen 400 und 950 Quadratmetern vorgesehen. Die Vermarktung der Flächen soll frühestens 2022 beginnen. Der Planungsprozess startet aber bereits in diesem Jahr.

„Modern, innovativ, nachhaltig“ sind dabei die Schlagworte, unter denen das Vorhaben steht. „Das Bauhausjubiläum soll auch Thema im Städtebau sein“, erklärte Ingolf Schmidt vom Stadtplanungsamt das Projekt im Stadtbezirksbeirat Ziebigk/Siedlung. „Wir haben uns die Frage gestellt, wie würde das Bauhaus heute ein Wohngebiet planen und bauen?“

Für eine Antwort hat sich die Stadt die Stiftung Bauhaus, das Umweltbundesamt, die Hochschule Anhalt und die Stadtwerke als Partner mit ins Boot geholt. Zudem soll auch der Gestaltungsbeirat frühzeitig einbezogen werden. Die Projektgruppe soll sich insbesondere den Aspekten Architektur und Baukultur sowie Freiraumgestaltung und Nachhaltigkeit widmen. „Es soll etwas Besonderes werden, was innovativ und zukunftsweisend ist“, so Schmidt.

Politik und Bürger sollen den Prozess intensiv begleiten

Doch nicht nur im stillen Kämmerlein der Projektgruppe soll die Siedlung der Zukunft diskutiert werden. Politik und Bürger sollen den Prozess intensiv begleiten. Am Ende soll ein Bebauungsplan stehen, der umgesetzt wird. „Wir versprechen uns eine beispielgebende Baukultur“, beschreibt Ingolf Schmidt das Ziel.

Mit den Projektbeteiligten wird nun zunächst ein städtebauliches Konzept erarbeitet, das in der zweiten Jahreshälfte in die politischen Gremien eingebracht werden soll, heißt es in der Info-Vorlage. Anschließend beginne die Öffentlichkeitsbeteiligung. Erst nach Abschluss des Bauleitplanverfahrens, mit dem nicht vor 2021 gerechnet wird, könnten Erschließungsmaßnahmen beginnen.

Im Wirtschaftsausschuss fand die Idee überwiegend Zustimmung. Der Ausschussvorsitzende Hans-Joachim Mau (CDU) zeigte sich lediglich enttäuscht über den langen Zeithorizont des Projekts. „Die Vermarktung beginnt erst 2022, kann man das nicht beschleunigen?“, fragte er. Ingolf Schmidt rechtfertigte den Zeitplan durch den „enormen Planungsvorlauf“, der notwendig sei. Er rechne allein schon mit einer Beschlussvorlage nicht vor Anfang 2020. (mz)