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Wirtschaftsförderung in Dessau-Roßlau Wirtschaftsförderung in Dessau-Roßlau: Anna-Katharina Gruner ist Kümmerin für Gründer

Von Heidi THiemann 20.11.2015, 19:48
Anna-Katharina Gruner ist im Dessau-Roßlauer Rathaus ab sofort Ansprechpartnerin für Existenzgründer und Gründungswillige.
Anna-Katharina Gruner ist im Dessau-Roßlauer Rathaus ab sofort Ansprechpartnerin für Existenzgründer und Gründungswillige. L. Sebatsian Lizenz

Dessau-Rosslau - Die Stadtverwaltung Dessau-Roßlau hat wieder jemanden, der explizit Existenzgründer unterstützt. Nachdem Ego-Pilotin Katrin Hochberger zum 31.Dezember 2014 ihr Amt niederlegen musste, da die Förderung für die Stelle auslief und die Stadt sich nicht durchringen konnte, sie auf eigene Kosten weiterzubeschäftigen, entstand eine Lücke, die insbesondere von den Wirtschaftsverbänden kritisiert worden war. Denn Hochberger hatte von 2011 bis -14 insgesamt 368 Gründungswillige und 135 Gründungen erfolgreich begleitet.

Nun wird in Sachen Existenzgründerberatung und -begleitung ein neuer Anlauf genommen - dank eines neuen Landesförderprogramms. „Unser Ziel ist es, dass sich Gründer aus Dessau-Roßlau mit ihrer Unternehmung nachhaltig etablieren und neue Arbeitsplätze in der Region entstehen“, sagt Carsten Reinsdorf, Leiter des Sachgebiets Wirtschaftsförderung. „Die Gründungsbegleitung und -qualifizierung soll deshalb wieder zu einer festen Institution werden.“

Fiktives Unternehmen gegründet

Erst vor wenigen Tagen, am 16. November, hat Anna-Katharina Gruner ihre Stelle angetreten als Gründungsbegleiterin, befristet zunächst bis Ende 2017. Gruner, die aus Thüringen stammt, hat Medien-, Kommunikations- und Wirtschaftswissenschaften in Halle und Leipzig studiert, und ist in Großkühnau zu Hause. „Ich habe im Bereich Marketing, Öffentlichkeitsarbeit und Projektarbeit beruflich Erfahrung sammeln können“, erzählt die 31-Jährige, die während des Studiums mit Kommilitonen auch ein fiktives Unternehmen gegründet hatte. Dadurch habe sie vieles gelernt, was auf Existenzgründer zukommt und von ihnen zu meistern ist.

Gruner ist Ansprechpartnerin für Gründer und Gründungswillige. Nicht nur beratend und begleitend steht sie den Frauen und Männern zur Seite, sondern ist auch verantwortlich für deren Qualifizierung. Denn das ist auch ein Schwerpunkt des neuen Förderprogrammes des Landes. Gründer sollen nicht nur vor, sondern auch nach erfolgter Gründung begleitet werden, damit sich ihr Unternehmen erfolgreich etablieren kann.

„Ich hatte Glück, gleich an der Gründerwoche teilnehmen und Kontakte zu verschiedenen Partnern schließen zu können“, sagt Gruner zu den drei Aktionstagen. Existenzgründer und Interessierte waren zu Workshops ins Technologie- und Gründerzentrum eingeladen worden. „Die Resonanz war etwas verhalten“, sagt Gruner, „aber die Veranstaltungen waren trotzdem gut.“

Interesse bei Absolventen der Hochschule Anhalt

Unterstützung hatte das Amt für Wirtschaftsförderung, Tourismus und Marketing bei den Veranstaltungen von der Agentur für Arbeit, dem Found it!-Gründerzentrum der Hochschule Anhalt, UWP Bosse, verschiedenen Banken und anderen erhalten. Die Gründer selber, so Gruner, waren sehr interessiert, es konnte sehr gut auf ihre individuelle Situation eingegangen werden. „Es ist viel kreatives Potenzial zu spüren“, sagt Gruner nicht nur in Richtung Hochschule Anhalt, dass dort bei Absolventen viel Interesse an einer Existenzgründung besteht, auch in den Bereichen Dienstleistung und Handwerk gebe es diese Ansätze. „Wir wollen alles in die Waagschale werfen, um diejenigen, die die berufliche Selbständigkeit anstreben, zu unterstützen“, sagt Reinsdorf.

Auch wenn Gruners Stelle erst einmal befristet ist, soll die Existenzgründerbegleitung langfristig angedacht werden. 2017 soll das Programm in Dessau-Roßlau auf den Prüfstand gestellt werden. Da das Förderprogramm bis 2020 läuft, solle dann ein Verlängerungsantrag gestellt werden. „Aber auch danach wollen wir die Gründungsbegleitung weiter etablieren“, erklärt Sachgebietsleiter Carsten Reinsdorf. Sie soll nachhaltig im Aufgabenportfolio der Wirtschaftsförderung verankert werden. (mz)