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«Werner Nolopp - der Mensch, Lehrer und Komponist» «Werner Nolopp - der Mensch, Lehrer und Komponist»: Ururenkel zu Gast

Von Wladimir Kleschtschow 15.08.2003, 16:59

Aken/MZ. - Fotos, Ablichtungen von Zeitungartikeln sowie Dokumentationen und andere Exponate vermitteln den Eindruck über das Leben und Wirken jenes vielseitig begabten Mannes, der 1876 als Lehrer an der Mädchen-Bürgerschule in die Elbestadt kam und hier bis 1894 lebte. Friedrich Dickmann, Pfarrer im Ruhestand, der die Ausstellung eröffnete und den ersten Rundgang begleitete, wusste die eine oder andere Geschichte zu erzählen, die Nolopp den Besuchern auch menschlich näher brachte. Zum Beispiel über dessen nicht allzu hohes Einkommen als Lehrer, Küster und Organist an der St. Nikolai-Kirche.

Nolopp, der 1877 im Akener Wochenblatt erstmals sein Gedicht "Mein Traum" veröffentlichte und bald darauf für einen von ihm komponierten Walzer gute Kritiken bekam, förderte auch die musikalische Betätigung seiner Akener Mitbürger. Er gründete einen Lehrergesangsverein und einen Schiffergesangsverein. Im Jahre 1894 ging er auf Grund von Augen- und Ohrenerkrankungen in den Ruhestand und siedelte nach Biederitz bei Magdeburg über.

Just zum Start der Ausstellung wurden die ersten Exemplare des in Aken erschienenen Buches "Werner Nolopp. Kompositionen. Gedichte. Biographie" von Klaus-Dieter Bielstein ausgeliefert. Der Rentner, der sich mit der Stadtgeschichte befasst, hat allerhand Material über Nolopp zusammen getragen.

Ihm ist es auch zu verdanken, dass bei der Eröffnung der Ausstellung zwei besondere Gäste anwesend waren. Margit Baumann aus Konstanz hat es sich nicht nehmen lassen, bei der Ehrung ihres Urgroßvaters Werner Nolopp dabei zu sein. "Entdeckt" wurde sie in Aken durch puren Zufall. "Frau Baumann kam vor einigen Jahren in die Stadt, um sich hier einige Fotos zu besorgen", berichtet Bielstein. "Dabei hat sie auf der Straße eine Akenerin angesprochen. Das war meine Frau Ursula."

Zusammen mit Margit Baumann war ihr Sohn Georg Baumann am Freitag im Rathaus anwesend - der Ururenkel von Werner Nolopp. "Ich habe leider von meinem Vorfahren keine Fähigkeit zum Dichten und Komponieren geerbt", gab er gegenüber der MZ zu. "Ich arbeite bei der Stadtverwaltung in Konstanz. Im vergangenen Jahr war Georg Baumann übrigens als Taucher und Flut-Helfer in Dessau im Einsatz.

Es gibt noch weitere Nachkommen Nolopps - von Leipzig über Ostfriesland bis hin in die USA lassen sich ihre Spuren verfolgen. So waren sich der Heimatforscher Bielstein und Margit Baumann sofort über ein bedeutendes Vorhaben einig, das sie demnächst im Angriff nehmen wollen. Zum einen soll der Stammbaum von Werner Nolopp aufgezeichnet, zum anderen möglichst viele seiner Nachkommen ermittelt werden.

Die Nolopp-Ausstellung ist am Samstag von 15 bis 17 Uhr und am Sonntag von 14 bis 17 Uhr im Rathaus Aken geöffnet.