Welcher Weg ist der richtige?
Roßlau/MZ. - Die Frage, ob Dessau und Roßlau fusionieren sollten, habe er sich schon oft gestellt, bekennt Joachim Hopperdietz. Auch angesichts der Tatsache, dass es noch gar nicht lange her ist, dass laut "Pro Roßlau" gerufen wurde. "Aber angesichts schwindender Bevölkerung muss irgendwann irgendwas zusammengeschlossen werden, da beißt die Maus keinen Faden ab", meint Joachim Hopperdietz. Und in der heutigen Situation sagt er: "Ich würde lieber in Richtung Dessau gehen, als mit dem Landkreis oder einem halben irgendwohin zugeordnet zu werden. In Dessau haben wir alles vor der Nase, im anderen Fall müssten wir vielleicht wegen jeder Kleinigkeit sonstwohin fahren."
Umgekehrt sieht es Steffi Hönicke. "Eher nicht", meinte sie auf die Frage, ob sie eine Städtefusion mit Dessau gut fände. "Es soll einfach alles so bleiben wie es ist."
"Wenn wir mit Dessau zusammengehen, dann wird bestimmt alles teurer, alle Tarife", befürchtet Renate Girlich. Daher ist sie gegen eine Fusion der beiden Städte. Die Situation sei so schon angespannt genug, begründet Frau Girlich ihre Ablehnung.
"Zur Zeit denke ich in Richtung Dessau", ist wiederum Heinz Hielscher eher Befürworter eines Städtezusammenschlusses Dessau-Roßlau. Zur Begründung zieht er die Strukturen heran. "Zum Beispiel die gesundheitliche Betreuung. Für uns als Rentner ist da Dessau viel günstiger. Da setzt man sich in den Bus - bei mir hält der sogar vor der Tür - und ist beim entsprechenden Spezialisten. Mit Zerbst ist das komplizierter und unbequemer." Außerdem sei ein Zusammenschluss auch aus wirtschaftlicher Sicht bestimmt nicht verkehrt.
"Ich finde momentan schwer eine schlüssige Antwort drauf", sagt demgegenüber Ramona Rudloff. Klar mache sie sich darüber Gedanken, aber es bleiben noch viele Fragen. Allein werde die kleine Stadt Roßlau vielleicht irgendwann finanziell nicht mehr zurechtkommen. Ob aber eine Fusion mit Dessau deswegen das Richtige sei, da ist sich Frau Rudloff nicht sicher. Das aber sei wiederum besser, als zusammen mit einem Teil des Kreises oder dem ganzen nach Irgendwo verschlagen zu werden. In dieser Hinsicht sei Dessau wohl am naheliegendsten, "ehe man irgendwelche anderen Orte sucht".
Für Antonio Palermo ist eine Antwort auf die Fusionsfrage zum jetzigen Zeitpunkt nicht möglich. "Man muss die Konditionen kennen", sagt er. Und das sei jetzt noch nicht der Fall. Erst wenn er einschätzen könne, welche Auswirkungen eine Fusion mit Dessau hätte, will er sich entscheiden.