Wasserburg: Wasserburg: Historische Kulisse für einen der schönsten Märkte

DESSAU-ROSSLAU/MZ. - Innenhof ist nicht nutzbar

Für den Vorsitzenden Peter Hahne und seine Mitstreiter eine neue Herausforderung, auch deshalb, weil es wegen umfangreicher archäologischer Arbeiten einige Besonderheiten gibt: "Wir können in diesem Jahr den Burginnenhof nicht nutzen" informiert Peter Hahne. Seit September arbeiten hier die Archäologen, haben bereits einige baulich-historische Neuigkeiten zutage gefördert. So entdeckten sie unter anderem einen alten Burgfried. Der alte Wehrturm hatte einen Durchmesser von rund 14 Metern. Seine Wände waren bis zu vier Meter dick.

"Die Archäologen vermuten, dass dieser Burgfried bis zu 25 Meter hoch war" so Peter Hahne. Auch ein alter Brunnen sei bei den Grabungen entdeckt worden. Mit diesen Funden muss - Hahne zufolge - nun auch das Entstehungsjahr der Burg auf das 10. oder 11. Jahrhundert umdatiert werden. Den Entdeckungen vorangegangen waren umfangreiche Erdarbeiten.

Burgchef Hahne verdeutlicht die Arbeit mit einigen Zahlen. "Mehr als 180 Tonnen Erde wurden ausgehoben. Es wurden 12 Container mit Feldsteinen und drei Container mit Bauschutt gefüllt." Noch sind die Arbeiten nicht abgeschlossen, denn bevor der Hof wieder zugeschüttet wird, müssen noch wichtige Wasser- und Elektroleitungen verlegt werden. Doch auch wenn die Adventsmarktgäste den Innenhof nicht zum Bummeln und Verweilen nutzen können, so bietet er stattdessen in diesem Jahr einen einmaligen Einblick in die Jahrhunderte alte Geschichte der Burg. Dieser wird alle Gästen durch eine Aussichtplattform ermöglicht.

Um die fehlenden Räumlichkeiten zu kompensieren, wird der Förderverein ein großes Zelt aufbauen. Zudem wird es eine Mittelalterecke geben, in der altes traditionelles Handwerk vorgestellt wird. Kinder können auf Pferden reiten und sogar selber Plätzchen backen. Der Förderverein der Schifferstadt Roßlau wird auf der neuen Bühne eine "Kinderbackstube" einrichten. In der Scheune sind Szenen aus dem Märchenklassiker "Rumpelstilzchen" zu sehen. Und natürlich wird auch der Weihnachtsmann mit seinem Engel im Gefolge für vorweihnachtliches Flair sorgen. Für einen prall gefüllten Geschenke-Sack hat in diesem Jahr der Wirtschaftskreis Roßlau gesorgt.

Kaminabend ohne Kamin

Zum Auftakt des dreitägigen Adventsmarktes lädt der Förderverein Burg traditionell am Freitag (11. Dezember) zum Kaminabend ein, der jedoch aufgrund der Bauarbeiten ohne Kamin auskommen muss. Doch auch in der Ritterklause werde es angenehm warm sein, wird versprochen. Ab 18 Uhr wollen die Mitglieder des Burgvereins gemeinsam mit allen Gästen Weihnachtslieder singen. Der Adventsmarkt öffnet dann am Sonnabend sowie am Sonntag jeweils in der Zeit von 11 bis 19 Uhr. Am Sonnabend gibt es 14 Uhr den schon fast legendären Riesenstollen, der wie schon in den Jahren zuvor vom Gewerbeverein Roßlau gesponsert wird.

Wenn dann am Sonntagabend alle Stände wieder abgebaut sind, werden die Bauarbeiten auf der Wasserburg weitergehen. Bis Mai 2010 soll der Burginnenhof fertig sein. Parallel dazu wird eine Rampe gebaut, die künftig auch Rollstuhlfahrern einen problemlosen Zugang zur Burg ermöglichen wird.