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Wasserball Wasserball: SG Abus Dessau ist wieder zurück

16.07.2012, 16:49

dessau/MZ/HT/fha. - Lang ist es her. 2009 spielten die Wasserballer der SG Abus Dessau ihr bislang letztes Spiel. Das Ende einer langen Tradition schien gekommen. Zu wenig Nachwuchs, geplatzte Spielgemeinschaften, fehlende Ligen-Alternativen - der Wasserball in der Bauhausstadt schien in eine Art Dornrößchenschlaf gefallen. Aus diesem ist Abus plötzlich wieder erwacht. Beim Achterdiekcup in Bremen tauchte das Dessauer Team am vergangenen Wochenende aus der Versenkung auf.

Die Entwicklung kommt allerdings nicht wirklich überraschend. Die konsequente Nachwuchsarbeit der vergangenen Jahre scheint sich jetzt endlich auszuzahlen. Mit einer Mischung aus sechs jungen Spielern und sieben Routiniers ging Abus in Bremen ins Becken. Dabei testete Trainer Thomas Struffmann das neu formierte Team erstmalig unter Wettkampfbedingungen.

Dessau konnte im Turnierverlauf personell aus dem Vollen schöpfen und nutzte dies weidlich aus. "Das Hauptaugenmerk lag dabei weniger auf den Ergebnissen, denn die Mannschaft sollte sich finden und einspielen", so Struffmann. Dabei blieb Abus in den ersten drei Spielen sogar ungeschlagen. Hatte man beim 4:4 gegen Aachen noch Pech, machten die Muldestädter beim 1:1 gegen Cuxhaven eine glücklichen Punkt.

Im dritten Spiel gegen Hürth landete Dessau den ersten Sieg. Obwohl man von Beginn an mit einer kompletten "Jugendreihe" im Angriff agierte, konnte Abus den Gegner auf Distanz halten. Nach dem 7:3 spielten die Struffmann-Schützlinge die Zeit clever runter. Im letzten Vorrundenmatch gegen den haushohen Favoriten Freie Schwimmer Hannover hätte Dessau mit einem Sieg den Gruppensieg perfekt machen können.

Doch Struffmann blieb seiner Linie treu und mischte die Aufstellung durch. Philipp Sommer wurde als Center für Oldie Andreas Figiel eingesetzt. Auch Denis Hanisch spielte von Beginn an. Und trotzdem wähnte sich Hannover, angetreten mit drei Bundesligaspielern und dem deutschen Nationaltorwart Roger Kong, schon im "falschen Film", wie Struffmann grinsend anmerkte. Sein Team führte rasch mit 2:0, um dann dem technisch und taktisch überlegenen Gegner doch noch den Vortritt zu lassen. Hannover, am Ende Sieger des Turniers, kam zwar zunächst nicht am hervorragenden Kapitän Christian Naumann im Dessauer Tor vorbei, ging aber nach mehreren, clever heraus gespielten Kontern doch mit 5:2 in Führung. Den bravourös kämpfenden Muldestädtern gelang kurz vor Schluss zwar noch der Anschluss zum 5:4, die Sensation aber gelang nicht mehr.

Abus rutschte damit auf Rang vier der Vorrundengruppe und erreichte somit "nur" das Platzierungsspiel um Platz 15. Dieses verlor Dessau mit 5:7 gegen Essen. "Das war aber eher nebensächlich", so Coach Struffmann, der mit zwei Routiniers (Laske,Wendisch) und vier Jugendspielern in die Partie gegangen war. Mit Torwart Jörg Worzfeld - einst zusammen mit Marco Kriese und Ralf Hensen DDR-Jugendmeister - gab z ein weiterer Dessauer sein Comeback und wusste ebenfalls zu überzeugen.

"Das Experiment Alt mit Jung ist uns gut gelungen", bilanzierte Struffmann. Ähnlich sahen es auch die Akteure. "Ich hab viel gelernt" sagte mit Markus Schubert der jüngste eingesetzte Spieler, der gerade einmal 16 Jahre alt ist.