Walter-Gropius-Gymnasium Walter-Gropius-Gymnasium: Aushängeschild für Europa

Dessau/MZ - Zehn Jahre Europaschule Gymnasium Walter Gropius. Michael Teichert, Schulleiter des Gymnasiums, ist sich sicher, der überwiegende Teil der Schüler kann, wenn er die Schule verlässt, von sich behaupten: „Ich bin ein aufgeschlossener und weltoffener Europäer.“
Denn dass die Schule Lust macht auf Europa, das wurde am Mittwochabend mehr als deutlich, als Schüler und Lehrer ihre Gäste aus Politik, Wirtschaft und Bildung einluden, sich mit ihnen auf eine kurzweilige Weltreise zu begeben. Denn längst hat die Europaschule in Dessau-Süd nicht nur Länder ihres Kontinents erkundet, sondern pflegt auch Partnerschaften mit Schulen in der Türkei, in China und Namibia.
Den Status Schule für europäische Begegnung, Bildung und Erziehung hatte am 11. Oktober 1991 das Europagymnasium in Dessau erhalten. Es war die erste Europaschule in den neuen Bundesländern. Großen Anteil daran, aber auch, dass es heute in Sachsen-Anhalt ein Netzwerk von 22 Europaschulen gibt, hatte die damalige Dessauer Lehrerin und spätere Landeskoordinatorin für Europaschulen und Vorsitzende des Bundesnetzwerkes Europaschulen Carola Lakotta-Just. Den Europagedanken der Schule in der Schillerstraße hat nach deren Schließung nahtlos das Gymnasium Walter Gropius in Dessau-Süd übernommen.
Am 30. April 2004 hatte die Bildungseinrichtung mit besonderem Profil den Namenszusatz „Europaschule“ erhalten, erinnerte Teichert in seiner Festrede, dass das Gymnasium damit eine Schule mit europäischer Orientierung wurde. „Dem ging ein langer Prozess voraus“, der zum einen untrennbar mit dem damaligen Schulleiter Jürgen Ahlwardt, zum anderen mit der ehemaligen Lehrerin und Landesfachreferentin Europabildung Carola Lakotta-Just verbunden ist.
Fremdsprachenkenntnisse anwenden
Auch wenn es inzwischen viele Schüleraustausche und Studienfahrten nach Frankreich, Großbritannien, Spanien, Polen, Russland, in die Türkei, nach Namibia oder China gibt - „das Kerngeschäft für uns ist der Unterricht“, betonte Teichert. Ziel der Arbeit sei die höchste Form der Allgemeinbildung und damit das erfolgreiche Bestehen des Abiturs. Dabei gewähren die Lehrkräfte des Gymnasiums den Schülern aber vielfältig Raum zur Entfaltung ihrer Persönlichkeit, fließe das Thema Europa auf unterschiedlichste Weise auch in den Unterricht ein. Es sei aber auch eine unschätzbare Lebenserfahrung, die die Schüler bei den Fahrten sammeln könnten, sie setzten sich inhaltlich mit anderen Kulturen auseinander, würden dabei auch Vorurteile abbauen und könnten vor allem ihre Fremdsprachenkenntnisse anwenden. „Viele Freundschaften über Ländergrenzen hinweg haben sich dadurch entwickelt“, freut sich der Schulleiter. Gefördert und gezeigt würden dadurch auch Gastfreundlichkeit und Weltoffenheit.
Europäischen Gedanken leben
Dass es an der Schule sehr gute Voraussetzungen gibt, den europäischen Gedanken zu leben, machte Teichert deutlich, gleichwohl verschwieg er auch den Mangel nicht - die fehlende Turnhalle. Was auch Sabrina Nußbeck, die die Grüße des Oberbürgermeisters überbrachte, nicht überhörte. „Die Schüler und Lehrer sind Botschafter für die Stadt und das Land in Europa“, stellte sie fest und betonte, dass die Stadt auch weiterhin diese Idee unterstützen werde. Und vielleicht, machte sie Hoffnung, gelinge es in der nächsten Förderphase des Stark-III-Programms, den Turnhallenneubau zu realisieren.
Lob für das Gymnasium kam auch von den Gästen aus Namibia, die gegenwärtig zum Schüleraustausch in Dessau weilen, sowie von Anja Aichinger, Landesfachbetreuerin für Europabildung. Im Namen des Kultusministerium überreichte sie auch ein Aushängeschild Europaschule für das Walter-Gropius-Gymnasium, dessen Schülern und Lehrern sie weiterhin viel Neugier, Kreativität und Engagement für die Sache Europas wünschte.