Walderseefest: Walderseefest: Schulgelände wird zur Partymeile

Waldersee/MZ - Jüngste, Junge, Ältere und Alte an einem Wochenende gemeinsam in der Schule? In Waldersee war das der Fall und alle hatten dabei noch jede Menge Spaß. Die Ortschaft feierte nicht nur das alljährliche Walderseefest, das seinen Ursprung im Dank an alle Healljährliche Walderseefest, das seinen Ursprung im Dank an alle Helfer beim Hochwasser 2002 hatlfer beim Hochwasser 2002 hat, sondern auch den 50. Geburtstag der Schule inmitten des Ortes.

„Die Idee der Schulleiterin, das Walderseefest und die Jubiläumsfeier auf ein Wochenende zu legen, fanden wir sofort toll“, sagte Organisator Gerald Herbst, Vorsitzender des Bürger- und Heimatvereins Waldersee. „Zwei solche großen Veranstaltungen hätte niemand von uns kurz hintereinander stemmen können, deshalb haben wir das Angenehme mit dem Nützlichen verbunden. Und ich muss sagen, dass das eine super Idee war, wenn ich mich hier umschaue“, fügte Ortsbürgermeister Lothar Ehm am Sonnabendmittag zufrieden hinzu.

Schon der Auftakt des Walderseefestes am Freitagabend mit Fassbieranstich von Schulleiterin Sabine Kus und Lothar Ehm sowie jeder Menge Partymusik und guter Stimmung war bereits ein voller Erfolg. Doch am Sonnabend gab es noch eine Steigerung, als im bunten Programm für die ganze Familie ein Höhepunkt dem anderen folgte.

Neben dem Kuchenbasar von Walderseern für Walderseer, der mit über 40 Kuchen ein Schlaraffenland für alle Süßmäuler war, dem Kinderschminken und Fahrgeschäften waren doch vor allem die Schulführungen und das kleine Schulmuseum etwas ganz Besonderes. „Dank dem Nostalgieverein, der uns sehr unterstützt hat, haben wir hier bis zur nächsten Woche ein kleines Museum eingerichtet mit alten Chroniken und Schulbüchern. Die ehemaligen Schüler und Lehrer, die heute hier sind, sind absolut begeistert“, freute sich Sabine Kus.

Vor 50 Jahren bekam Waldersee (Jonitz, Naundorf und Siedlung) seine neue Schule. Bis dahin standen den Schülern und Lehrern an acht verschiedenen Stellen Unterrichtsräume zur Verfügung. Anfang Oktober 1964 - die DDR feierte ihren 15. Republiksgeburtstag - fand die feierliche Namensgebung statt. Die 19. POS (Polytechnische Oberschule) erhielt den Namen „Erich Weinert“. Zwei Jahre gingen dann noch ins Land, ehe auch eine Schulturnhalle zur Verfügung stand. Der Schwimmhallenbau dauerte noch bis 1973. Anfang der 1990er Jahre wurde die Halle stillgelegt.

Zu DDR-Zeiten besuchten Mädchen und Jungen von der ersten bis zur zehnten Klasse die Schule. Seit der politischen Wende ist sie eine Grundschule. Dort werden Kinder von der ersten bis zur vierten Klasse unterrichtet. (hth)

Aufmerksam schaute sich auch Hagen Böckelmann um, der von 1969-1979 in der Schule war. „Damals war man noch zehn Jahre in einer Schule und hatte manchmal auch all die Jahre denselben Klassenlehrer. Es kommen gerade so viele Erinnerungen hoch, wenn ich mir die Bücher anschaue und ehemalige Mitschüler sehe“, sagte er sichtlich angetan. Auch Simone Sens und Heike Pietzner kommen nicht so richtig los von ihrer ehemaligen Schule. „Frau Kus war damals unsere Klassenlehrerin in der dritten Klasse. Wir haben bis heute engen Kontakt“, stellten Simone Sens fest. Heike Pietzner fügte hinzu: „Mein Kind ging hier auch in die Schule. Da ist schon toll.“

Für Sabine Kus ist es wichtig, Kontakte zu pflegen und allen Schülern etwas mit auf den Weg zu geben. „Wir alle hier möchten, dass die Kinder sich wohlfühlen. Die natürliche Lust eines jeden Kindes, lernen zu wollen, möchten wir fördern und erhalten. Dass so viele Ehemalige immer wieder zu Besuch kommen zeigt uns, dass wir nicht so falsch liegen mit dem, was wir tun“, freute sich Sabine Kus. Stolz erzählte sie: „Wir haben jetzt eine Praktikantin, die gerade ihr Abitur absolviert hat und bald nach Neuseeland gehen wird. Sie wollte in der Zwischenzeit etwas Sinnvolles machen und hat sofort daran gedacht, das in ihrer alten Schule zu tun.“

Das 50-jährige Bestehen der Schule zog sich durch das gesamte Programm des Samstags. Nach dem beeindruckenden Auftritt der Trommelgruppe „Drumstein“ zeigte der Chor der Grundschule am Luisium sein Können. Mit einem kleinen Bühnenstück wurde die Geschichte der Schule erzählt und die Tanzgruppe der Walderseer Grundschule zeigte traditionelle Tänze in originalgetreuen Kostümen. Da mussten dann auch Mama, Papa, Oma und Opa mit auf die Bühne zum Tanz. Die Fürstsingers des Philanthropinums begeisterten mit ihrer Gospelmusik.

Der Chor der Grundschule an der Muldaue sowie die Elbkinder der Grundschule Elster boten tolle Einlagen. Als Mitglied im Verein „Elbkinderland“ hatte die Grundschule am Luisium für die Besucher noch eine besondere Überraschung. Der Verein Elbkinderland hat sich die Förderung von Kunst und Kultur, insbesondere die musische Förderung von Kindern und Jugendlichen an der Elbe, zur Aufgabe gemacht. Außerdem organisiert und koordiniert der Verein die musische Begegnung mit dem Ziel, dass die Jüngsten sich bewusst mit Musik auseinandersetzen und so zusammenkommen. Als Schirmheer war Rolf Zuckowski in Waldersee, sang mit den Kindern und begleitete sie auf seiner Gitarre. Der ein oder andere Erwachsene fühlte sich da in seine Kindheit zurückversetzt und filmte eifrig den Auftritt des Kinderstars.

Wie verbindend Musik sein kann, haben aber nicht nur die Kinder der verschiedenen Schulen gezeigt. Bei Tanzmusik nutzten die Besucher das Walderseefest, um zusammenzukommen und gemeinsam bis in die Nacht zu feiern.