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Bauarbeiten in Sachen Brandschutz Vorrübergehend außer Haus: Wie und wo es für die Ölmühle in Roßlau jetzt weitergeht

Das soziokulturelle Zentrum an der Rossel ist gegenwärtig eine Baustelle. Die Brandschutztechnik wird ertüchtigt. Angebote für Jung und Alt gibt es trotzdem - unterm Dach der Arbeiterwohlfahrt Am Alten Friedhof. Wie sich die Gruppen im Übergangsquartier eingerichtet haben.

Von Heidi Thiemann Aktualisiert: 13.04.2022, 11:06
Iris Seidel und Stefan Giese-Rehm im Übergangsquartier der Ölmühle im Haus der Awo in Roßlau. Im Kreativraum treffen sich unter anderem der Ölmalzirkel und die Töpferfrauen.
Iris Seidel und Stefan Giese-Rehm im Übergangsquartier der Ölmühle im Haus der Awo in Roßlau. Im Kreativraum treffen sich unter anderem der Ölmalzirkel und die Töpferfrauen. Foto: Heidi Thiemann

Rosslau/MZ - Die Roßlauer Ölmühle ist von 750 auf 170 Quadratmeter Nutzfläche geschrumpft. Zumindest solange, wie in dem historischen Haus an der Rossel die Bauleute das Sagen haben. Deshalb sind die Angebote vorübergehend im Haus der Arbeiterwohlfahrt (Awo) Am Alten Friedhof 8 zu finden.

Auf drei Ebenen werden diese Angebote hier vorgehalten. Da ist der kreative Bereich in der oberen Etage, den sich die Töpferfrauen, die Maler und die anderen kreativen Gruppen teilen. Im Treff wiederum wird beispielsweise Karten gespielt und hat die Fraueninitiative ihren Platz gefunden - so wie zuvor im Mühlentreff in der Ölmühle. Ein Café wie dort mit Koch- und Backgelegenheiten gibt es aber nicht.

Und für die Jüngsten ist in der unteren Etage der Kinder- und Jugendbereich zu finden, der mit Billard, Kicker, Tischtennis, Computerecke und vielen anderen Angeboten lockt, die Freizeit hier zu verbringen. Hier gibt es eine kleine Küchenzeile.

Suche nach Räumlichkeiten war nicht so einfach

„Wir sind sehr froh, diese Räume gefunden zu haben“, sagt Stefan Giese-Rehm, der Vorsitzende des Ölmühle-Vereins. „Uns war es wichtig, unsere gesamte Arbeit unterzubringen und auch unsere drei hauptamtlichen Mitarbeiter an einem Ort zu haben.“ So gut auch manche Angebote der Stadt und von Privaten gewesen seien: „Dort konnten wir unseren Kinder- und Jugendbereich nicht mit integrieren“, erklärt er, warum letztlich die Entscheidung für das Awo-Gebäude gefallen sei.

Das allerdings hat ein Manko und ist nicht behindertengerecht nutzbar. Die Treppen sind zum Teil sehr steil. Weshalb einige Gruppen den Veranstaltungsraum des Kulturkaufhauses nutzen. Dort wird vorübergehend auch das Lesecafé angeboten.

Noch nicht genutzt wird die Elbe-Rossel-Halle. „Eventuell werden unsere Tänzer dort sein“, sagt Giese-Rehm über die Gruppen, wie Bauch- und Mittelaltertanz. In der Coronazeit mussten sie mit ihrem Hobby pausieren, ebenso wie die Gesangsfreunde.

Cafeteria in der Elbe-Rossel-Halle wurde als Treffpunkt abgewählt

Abgewählt hat der Ölmühle-Verein die Nutzung der Cafeteria in der Elbe-Rossel-Halle. „Die dort eingerichtete Gastronomie ist wirklich sehr schön“, sagt Giese-Rehm. Aber der Raum sei zum einen viel kleiner als der Mühlentreff in der Ölmühle, und wenn zum anderen in der Sporthalle Training stattfindet, sei das bei Veranstaltungen in der Cafeteria aufgrund der Lautstärke störend.

Auch im Übergangsquartier der Ölmühle werden gerne Karten gespielt, wie die Männerskatrunde beweist.
Auch im Übergangsquartier der Ölmühle werden gerne Karten gespielt, wie die Männerskatrunde beweist.
Foto: Heidi Thiemann

Seit dem 14. März können die Ölmühle-Angebote im Haus der Awo genutzt werden. Die hatte zuvor die Räumlichkeiten hergerichtet, die dann von den Ölmühle-Mitarbeitern und Ehrenamtlichen eingerichtet worden sind. Geholfen beim Umzug hatte auch die Stadtverwaltung. Dafür ist Giese-Rehm dankbar.

Eine Terrasse gehört mit zum Ölmühle-Übergangsquartier. Gibt es hier bald sonntags Kaffee und Veranstaltungen?

„Wir haben erstmal alle Gruppen durchs Haus geführt, damit sie sich orientieren können“, erzählt Iris Seidel, die die Ölmühle leitet. Noch fehlt zwar einiges an Mobiliar, sagt sie, und auch ein Transparent, das am Giebel des Gebäudes auf das Ausweichquartier der Ölmühle hinweist, „doch alle haben sich schon gut eingelebt“.

Gespannt ist Seidel schon darauf, wie es im Sommer Am Alten Friedhof wird. Eine überdachte Terrasse, die direkt an den Kinder- und Jugendbereich anschließt, kann die Ölmühle nutzen. Hier seien dann beispielsweise die Sonntagsveranstaltungen der Ölmühle denkbar. „Mal schauen“, sagt sie. Es gibt viele Ideen.

Kooperation mit dem Burgtheater geht auch in diesem Jahr weiter

Im vorübergehenden Domizil soll so viel wie möglich angeboten werden, was es auch im Haus an der Rossel gab. Dazu gehört die Kooperation mit dem Burgtheater. Die ersten Impulstage fürs Jugendtheater stehen mit dem 7. Mai und 11. Juni bereits fest. Eines aber fällt aus Platzgründen aus: Ausstellungen.

Bis Ende Oktober, Option bis Jahresende, ist die Ölmühle bei der Awo. Doch gerne würde sie zwei Veranstaltungen am angestammten Ort machen: Pfingstmontag zum Mühlentag und zum Tag des offenen Denkmals im September. „Mal sehen, was geht“, sagt Stefan Giese-Rehm.