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Von wegen studierte Hausmeister - Von wegen studierte Hausmeister -: Neuer Dekan krempelt Studiengang am Dessauer Standort der Hochschule Anhalt um

Von Danny Gitter 06.05.2018, 07:00
Matthias Tauber bildet auf dem Dessauer Campus Spezialisten im Management von Gebäuden aus.
Matthias Tauber bildet auf dem Dessauer Campus Spezialisten im Management von Gebäuden aus. Lutz Sebastian

Dessau - Der Fachbereich Architektur, Facility Management und Geoinformation am Dessauer Standort der Hochschule Anhalt hat seit dem Beginn des neuen Sommersemesters mit Matthias Höhne eine neue Leitung. Der Architektur-Professor hat zum 1. April seinen Kollegen Axel Teichert abgelöst, der zuvor acht Jahre lang als Dekan die Geschicke des Fachbereichs leitete. Teichert widmet sich neben seiner Architektur-Professur an der Hochschule Anhalt zukünftig auch seiner neuen Aufgabe als Präsident der Architektenkammer Sachsen-Anhalt.

Mit der Wachablösung an der Spitze des Fachbereichs sind auch einige grundlegende inhaltliche Änderungen einzelner Studiengänge verbunden. Zum nächsten Wintersemester wird das Bachelor-Studium „Facility Management“ durch den Studiengang „Immobilien- und Baumanagement“ ersetzt. „Wir prüfen, wie wir unsere Studiengänge noch besser an die Bedürfnisse der Studierenden und ihrer Berufsaussichten anpassen können. Das Facility-Management-Studium braucht eine grundlegende Überholung“, konstatiert Höhne.

Studiengang für Gebäude-Management am Dessauer Standort der Hochschule Anhalt bietet gute Job-Aussichten

Der Studiengang, der Generalisten für das Management von Gebäuden und Gebäudekomplexen verschiedener Art ausbildet, verspricht gute Jobaussichten. „Unsere Absolventen sind nach ihrem Abschluss begehrt“, bilanziert der zuständige Studienfachberater Matthias Tauber. Auf der anderen Seite hatte das Image des Studiums bei potenziellen Studierenden im Vergleich zur Architektur noch sehr viel Luft nach oben. Spötter redeten gar von „studierten Hausmeistern“ , die dort ausgebildet würden.

Trotz guter Jobaussichten waren die Einschreibungen für das Facility-Management-Studium kontinuierlich zurückgegangen, von 31 im Wintersemester 2011/12 auf zuletzt sechs im Wintersemester 2017/18. Der neue Studiengang „Immobilien- und Baumanagement“ ist nicht nur einfach eine neue Bezeichnung für das alte Facility-Management-Studium. Wesentliche fachliche Teile von Facility-Management werden übernommen. „Mit dem neuen Studium setzen wir aber schon viel früher an“, sagt Tauber. Die Immobilien- und Baumanager werden schon bei der Planung von Gebäuden einbezogen und nicht wie die Facility-Manager zumeist erst bei der Inbetriebnahme.

Zukünftige Absolventen werden für Baukonzerne und Gebäudeentwickler interessant

„Die mit einem Gebäude verbunden Kosten können früher und besser eingeschätzt werden. Da läuft bei einigen Projekten so manches aus dem Ruder“, stellt der Studienfachberater fest. Durch ihre Qualifikation werden zukünftige Absolventen auch für Baukonzerne, die schlüsselfertige Gebäude realisieren sowie für Gebäudeentwickler interessant.

Jeder der derzeit zwölf Studiengänge des Fachbereichs steht auf dem Prüfstand. Meistens werden nur gewisse inhaltliche Änderungen vorgenommen. „Entrümpelt“ wird das Bachelorstudium „Architektur“ zum nächsten Wintersemester. „Mehr Städtebau, Innenraumplanung, Baudenkmalpflege und Bautheorie und dabei weniger Prüfungen wie bisher“, so fasst der neue Dekan die Novellierung des Studiengangs zum Oktober 2018 zusammen. Zusätzlich laufen im aktuellen Semester fünf Berufungsverfahren für neue Professoren, unter anderem für Städtebau, Stadtplanung sowie Immobilien- und Baumanagement.

Bauhausjubiläum soll die Attraktivität des Studiums in Dessau zusätzlich unterstreichen

Höhne und sein Team aus rund 50 Mitarbeitern sowie 30 Professoren sehen sich für die nächsten Jahre gut gerüstet. Rund 1.000 Menschen studieren in familiärer Atmosphäre im Fachbereich. Das Bauhausjubiläum soll die Attraktivität des Studiums in Dessau zusätzlich unterstreichen. „Das Bauhaus ist gerade für unseren Fachbereich ein Botschafter“, bilanziert der Dekan.

„Vor allem für internationale Studierende hat die Institution Bauhaus hohe Strahlkraft“, beobachtet Jasper Cepl. Der Architektur-Professor und Studiendekan des Fachbereichs koordiniert die verschiedenen deutsch- und englischsprachigen Studiengänge. Jährlich schreiben sich rund 100 junge Menschen aus aller Welt im englischsprachigen Studiengang „Dessau International Architecture“ (DIA) ein.

Was die Bauhauslehre im 21.Jahrhundert auszeichnet, auch das will die Hochschule mit verschiedenen Projekten der Öffentlichkeit im Jubiläumsjahr 2019 präsentieren. Die Vorbereitungen dazu laufen. (mz)