Viele Unternehmen sorgen für Wärme bei der Tafel
DESSAU/MZ. - Vor einem halben Jahr stellte sich die Situation noch ganz anders dar: Die Heizungsanlage war defekt. Ohne Ersatz hätte die Tafel in den Wintermonaten schließen müssen. Im Juli hatten sich die ehrenamtlichen Vorstandsmitglieder mit einem Hilferuf an den Oberbürgermeister und den Sozialdezernenten sowie die Öffentlichkeit gewandt. "Das Feedback darauf war unheimlich groß", berichtet Vorsitzender Andreas Lohpens. 12 710 Euro Spendengelder von Firmen und Einzelpersonen gingen seitdem beim Verein "Die Tafel" ein. Auch die Firmen Mainmetall und Gas Technik Seliger gehören dazu. Die Firma Mainmetall sponsorte das Heizungsgerät im Wert von 1 500 Euro und die Firma Seliger übernahm die Installationsarbeiten, wovon sie ebenfalls 1 000 Euro sponsorte. "Als wir davon erfuhren, war klar für uns, dass wir hier helfen", sagte Andreas Seliger. "Unsere Firma unterstützt in jedem Jahr ein soziales Projekt", erklärte Mainmetall-Prokurist Bernd Kwoczalla das Engagement seiner Firma. "Hier wird eine enorme Arbeit geleistet, wovor ich den Hut ziehe."
"Das sind alles Idealisten hier, die engagiert und mit dem Herzen anderen helfen, die muss man doch unterstützen", meinte Andreas Seliger am Dienstag beim Besuch bei der Tafel. Der Vorstand hatte die beiden Heizungssponsoren sowie die Familie Kopf als Hauptsponsor für eine dringend gebrauchte Kühlzelle eingeladen, um öffentlich danke zu sagen. "Es ist toll, dass wir das geschafft haben mit Hilfe so vieler Helfer", dankte Andreas Lohpens allen, die dazu beigetragen haben, die Tafel über den Winter zu bringen.
Dörthe und Manfred Kopf hatten anlässlich ihres Geburtstages bei Mitarbeitern, Freunden und Geschäftspartnern um Spenden für die Tafel gebeten. 4 883, 50 Euro konnte der Vorstand in Empfang nehmen. "Eine beeindruckende Summe", so Lohpens. Dank der neuen Zelle könnten nun alle Speisen frisch gehalten werden.
Bei aller Freude bleibt dennoch ein Wehmutstropfen. Denn die Stadt hat ihr Hilfeversprechen bisher noch nicht eingelöst. "Wir hoffen sehr, dass wir im nächsten Haushalt vorkommen", stellt sich Vorstandsmitglied Peter Schumann eine mögliche Unterstützung vor. Denn irgendwo übernehme die Tafel ja einen Teil der Obhutspflicht der Stadt. Das im Sommer zugesicherte Gespräch gab es bisher nicht. Lediglich den Mietvertrag sollte der Verein im September an die Stadt schicken.