Unternehmen Rothkegel Unternehmen Rothkegel : Baufachhandel feiert auf Burg

Dessau - 20 Jahre arbeitete Reinhard Witschke als Betriebsschlosser in der Dessauer Papierfabrik. Als der Produktionsstandort in der Junkersstraße Anfang der 90er Jahre insolvent war, hätte sich Witschke nicht träumen lassen, dass er noch einmal dort arbeiten werde. Ein gutes Jahr nach Schließung fand er wieder Anstellung. Im alten Betriebsgelände lag sein neuer Arbeitsplatz. „Du musst mindestens ein Jahr durchhalten“, sagte sich Witschke mit Blick aufs Arbeitslosengeld und kann über seine eigenen Gedanken heute nur schmunzeln.
Aus einem Jahr sind inzwischen 20 geworden. Der Lagerist des Baustoffhandels Rothkegel ist einer von zwölf Mitarbeitern und auch der Mitarbeiter, der am längsten am Dessauer Standort arbeitet.
Blick auf 20-jährige Geschichte
Am vergangenen Freitag hat das Unternehmen Rothkegel mit Mitarbeitern und treuen Kunden auf der Roßlauer Wasserburg auf 20 Jahre Geschichte am Dessauer Standort zurückgeschaut. Der Start vor zwei Jahrzehnten war kein Zuckerschlecken, weiß Geschäftsführer Hagen Heine, der seit 19 Jahren die Geschäfte des Baustoffhandels führt. Als der Fachmarkt Rothkegel am 1.August1.August 1994 die Pforten öffnete, gab es einerseits viele Mitbewerber und andererseits eine sich entwickelnde Bauwirtschaft, umschreibt Heine die damalige Situation. Rothkegel habe sich trotz des damals schon strukturierten Marktes durchsetzen müssen, was laut Heine nicht einfach war.
Ehrungen für gute Arbeit
Der Baustoffhandel wurde von Uwe Rothkegel unmittelbar nach der politischen Wende in Leipzig-Lindenthal gegründet und wuchs in den folgenden vier Jahren so sehr, dass in Dessau ein weiterer Standort in der alten Industriebrache der Papierfabrik aufgebaut wurde. Dass dort gute Arbeit geleistet wurde, bekam der Großhändler wenige Jahre später zu spüren. Einerseits wuchs der Kundenstamms. Andererseits gab es Ehrungen. 1999 wurde Rothkegel Fachhandel des Jahres. Das basierte auf einer repräsentativen Umfrage.
Nicht für die Ewigkeit
Zwei Jahrzehnte handelt das Unternehmen nun schon mit Baustoffen jeder Art. „Wir liefern alles und überall hin, vom Kanalrohr bis zum Schornsteinkopf“, so formuliert es Heine. Und obwohl er 70 Prozent seiner Umsätze im gewerblichen Bereich macht, stehen Privatkunden bei ihm nicht hintenan. „Wir liefern unsere schweren Produkte oder die Palettenware auch für Privatkunden aus. Genau dahin, wo die Kunden sie benötigen“, erklärt der Geschäftsführer und weiß, dass der Standort in der Junkersstraße nicht von Ewigkeit sein wird.
Rothkegel hatte sich in die damalige Papierfabrik eingemietet. Rein raummäßig stößt das Unternehmen an seine Grenzen, erzählt Heine, dass das Unternehmen in Leipzig über die größte Fliesenausstellung der Region verfügt und auch in Dessau perspektivisch eine große Auswahl gezeigt werden soll. Doch der derzeitig Verkaufsstandort gebe solche Präsentationen nicht her, weiß Heine. Weshalb man in Dessau und in der Hauptzentrale des Familienunternehmens in Leipzig einen Neubau in der Nähe der Junkersstraße ins Auge gefasst hat. Das Projekt soll in den nächsten zwei Jahren angepackt werden. Dann steht eine Einweihungsfeier an, die dem Jubiläum auf der Wasserburg in nichts nachstehen wird, versichert Heine. (mz)