Unglück im Pflegeheim Unglück in Dessauer Pflegeheim: 82-Jähriger wird stark verbrüht - Zustand ist kritisch

Dessau - Im Avendi-Altenheim in der Dessauer Hausmannstraße ist am Dienstagvormittag ein 82-jähriger Mann bei einem Bad stark verbrüht worden. Der Rentner wurde erst in das Dessauer Klinikum und dann per Rettungshubschrauber in eine Spezialklinik nach Halle geflogen. Sein Zustand ist kritisch.
Der Sohn des Mannes hat gegenüber der MZ von teilweisen Verbrennungen dritten Grades berichtet. Wie es dazu kommen konnte, ist unklar. Die Polizei hat Ermittlungen gegen einen 20-jährigen jungen Mitarbeiter des Heimes eingeleitet. Ihm wird fahrlässige Körperverletzung vorgeworfen.
Wie es zu den Verbrühungen und Verbrennungen kam, wird von Polizei rekonstruiert
Der 82-jährige demente Mann sollte am Dienstag gegen 9 Uhr gebadet werden. Wie es zu den Verbrühungen und Verbrennungen kam, wird derzeit sowohl von der Polizei als auch von der Einrichtung selber rekonstruiert. Die Polizei wurde 11.30 Uhr gerufen.
Im Februar 2017 hatte es in Beyernaumburg (Landkreis Mansfeld-Südharz) einen ähnlichen Zwischenfall gegeben. Ein 79-jähriger Mann, der nach einem Schlaganfall halbseitig gelähmt war und nicht mehr sprechen konnte, war dort viel zu heiß gebadet worden. Der Rentner erlitt Verbrühungen zweiten Grades und starb sechs Tage später in einer Spezialklinik in Halle.
Bewährungsstrafe in einem ähnlichen Fall verhängt
Eine 51-jährige Pflegerin war im August 2018 wegen fahrlässiger Tötung durch Unterlassen zu einem Jahr Freiheitsstrafe, ausgesetzt auf zwei Jahre Bewährung, verurteilt worden. Außerdem musste die Frau 1.000 Euro an eine gemeinnützige Einrichtung der Behindertenhilfe zahlen.
Die Frau hatte es versäumt, die Wassertemperatur in der Wanne vorschriftsgemäß zu überprüfen. Das Wasser war damals mehr als 60 Grad heiß gewesen. Das Verfahren gegen eine 53-jährige Pflegehelferin, die beim Baden dabei war, war zuvor wegen geringer Schuld eingestellt worden. (mz)