TSV Einheit Dessau: TSV Einheit Dessau: Die Mannschaften tritt nächste Saison nicht an

Dessau - Gefühlt ist die vergangene Saison noch gar nicht so richtig vorbei, da geht bei vielen Vereinen die Vorbereitung zur kommenden Spielzeit bereits los. In der nächsten Woche werden einige Dessauer Vereine wieder auf dem Trainingsplatz stehen und sich für die Saison in den jeweiligen Ligen in Form bringen.

Ruhig wird es dann allerdings auf dem Platz des TSV Einheit Dessau bleiben. Der Verein vermeldete den Rückzug der ersten Herrenmannschaft. In der kommenden Saison wird es den TSV Einheit also weder wie bisher in der Kreisliga noch in der Kreisklasse geben.

Schon die gesamte vergangene Spielzeit war für den TSV Einheit eine große Enttäuschung. Die Mannschaft belegte in der Kreisliga den letzten Platz, hatte dabei deutlichen Abstand auf das rettende Ufer und musste teilweise böse und klare Niederlagen einstecken. Doch für den Verein war das keine große Überraschung. „Wir haben keine Leute mehr“, kommentiert Patrick Mundel, der Einheit im letzten Jahr als Kapitän auf den Platz führte, „wir sind zuletzt größtenteils nur noch mit zehn oder elf Spielern aufgelaufen.“

Das ist zu wenig, wenn man wettbewerbsfähig sein will. Mundel hat auch einen Grund parat, warum der Spielermangel so akut ist: Er glaubt, dass Einheit etwas widerfährt, worauf sich demnächst auch andere Vereine der Region einstellen müssen:. „Es gibt ja kaum noch Spieler in Dessau, weil es zu viele Vereine gibt“, so Mundel, der denkt, dass das Aus der ersten Herren beim TSV „für immer“ ist. Er wird nun erstmal Pause machen.

Eine neue Regel des Kreisfachverbandes Anhalt für die Spielzeit 2016/17 hätte dem Verein allerdings auch erlaubt, mit weniger Akteuren anzutreten. KFV-Präsident Mario Pinkert hat das sogenannte „Norwegermodell“ neu eingeführt. Es erlaubt den Vereinen nur in der Kreisklasse - wenn sie es vor der Saison ankündigen - jedes ihrer Saisonspiele auf Großfeld mit neun eigenen Spielern zu bestreiten. Der Gegner muss sich daran anpassen. „Das wurde auf der Abteilungsleitersitzung einstimmig beschlossen. Es gab keine Widersprüche“, so Pinkert, der diese Variante als guten Kompromiss sieht. „Aufsteigen darf diese Mannschaft, die sich für das Norwegermodell entscheidet, aber nicht“, sagte der KFV-Präsident.

„Darüber geredet hatten wir, aber wir waren insgesamt schon nur elf Spieler und das wird dann noch weniger, da viele in der gleichen Firma arbeiten und auf Montage sind“, meint Patrick Mundel, der sechs Jahre lang beim TSV Einheit Dessau war. Alles reden hat am Ende nicht gebracht: Einheit spielt erst einmal nicht mehr. (mz)