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Tschernobylhilfe Tschernobylhilfe: Vom Dorf zur Kleinstadt zur Weltstadt

22.03.2004, 18:06

Roßlau/MZ/sib. - Seit drei Wochen sind die 35 Schüler zu Besuch beim Dessauer "Verein für Tschernobylkinder in Brjansk e.V.". Der Verein bekam im vergangenen Jahr im Landkreis Anhalt-Zerbst die leer stehende, ehemalige Revierförsterei in Reuden vom Regierungspräsidium zur Verfügung gestellt und will Haus, Scheune und Gelände zu einem Kinderbauernhof ausbauen.

Bei der Beräumung des Objektes und den ersten Bauarbeiten kommt auch jetzt wieder eine "Jugendbaubrigade" aus Brjansk zum Einsatz. Die Tschernobylwaisen sind heute 17 oder 18 Jahre alt, verlassen in Kürze die Waisenhäuser in und um Brjansk und starten in das Berufsleben. In der Fernsehgala "Ein Herz für Kinder" hatte zum Jahreswechsel der Dessauer Hilfsverein um Ljuba Schmidt um Sympathien und Spenden geworben und für eine Gruppe von Jugendlichen die Ausbildung in handwerklichen Berufen ermöglicht. Ein erstes Praktikum bestanden die angehenden Maler und Tischler jetzt in Reuden.

Neben den Ausbildungs-Lektionen blieb für die Jungen und Mädchen aber auch Zeit für Freizeit und Besuche in umliegenden Städten. Oder eben für Betriebsbesichtigungen in Roßlau. Am Montagmorgen klopften sie an in der Stadtbibliothek, ehe sie unter Leitung von Schweißingenieur Carl Eicke über die Werft und durch die große Schiffbauhalle spazierten. Am späten Vormittag fielen dann die Kegel auf der Bahn im "Spieletreff". Neben diesem Vergnügen hatte Inhaber Dennis Bartels für die Mädchen und Jungen auch ein Mittagessen kostenfrei arrangiert. Ab Donnerstag erwartet die jungen Leute nach dem Dorf Reuden und der Kleinstadt Roßlau die Weltstadt: Eine Visite in Berlin schließt die Reise ab, ehe Sonntag der Bus in die Heimat rollt.