Treffen beim Leopoldsfest
Dessau-Roßlau/MZ. - Im Amt für Gebietsangelegenheiten und Ortschaften steht Dörte Liensdorfs Schreibtisch seit der Städtefusion. Hier kümmert sich die Streetzerin seit Juli 2007 auch um die Städtepartnerschaften. Kaum im Amt, erinnert sie sich, war sie mit Amtsleiter Peter Schwarzbach zur Kirmes in Ibbenbüren. Im September folgte das Weinfest in Roudnice. Danach waren 38 Senioren aus der französischen Partnerstadt in Dessau und wurden von der Stadtverwaltung betreut. Und schließlich gab es im Dezember mit Unterstützung der Konditorei Mrosek die erste Teilnahme von Dessau-Roßlau an einem Weihnachtsmarkt in Argenteuil. "Insgesamt war das eine sehr gute Sache", schätzt sie ein. "Wir würden das gern wiederholen."
Blickt sie auf das letzte halbe Jahr zurück, sagt Liensdorf, war es das Wichtigste, alle Fäden, die die Mitarbeiter der damaligen Städte Dessau und Roßlau geknüpft hatten, weiter in der Hand zu halten, die Kontakte zu den Partnern nicht abreißen zu lassen. Und längst auch sind Pläne geschmiedet, wie die Partnerschaften in diesem Jahr belebt werden sollen.
"Ein Höhepunkt wird das Leopoldsfest", sagt sie. Eingeladen sind alle sieben Partnerstädte. Die haben dann nicht nur die Möglichkeit, sich im Rathaus-Center in einer Ausstellung zu präsentieren, sondern auch regionale Produkte auf dem Festplatz anzubieten. Ein vielfältiges Kennenlernen ist also möglich. Die Partnerstadt Roudnice möchte darüber hinaus einen musikalischen Gruß entbieten. Das Jugendblasorchester und das Majorettenkorps wollen sowohl den Festumzug als auch das Bühnenprogramm bereichern.
Und noch ein zweites Mal hoffen Dörte Liensdorf und Peter Schwarzbach in diesem Jahr Besuch aus allen Partnerstädten empfangen zu können: mit Kinder- und Jugendtanzgruppen zum Internationalen Tanzfest im September.
Darüber hinaus gibt es viele Aktivitäten mit einzelnen Partnerstädten. Dazu zählt, dass Dessau-Roßlauer im Juni zu den Feierlichkeiten "20 Jahre Städtepartnerschaft" in Ludwigshafen sein werden. Vor zehn Jahren wurde in Dessau gefeiert. Dann ist im Juni ein Treffen der Oberbürgermeister in Klagenfurt geplant und wird es vor allem viele Kontakte von Schulen mit Partnern in Frankreich und Polen geben.
"Eine Städtepartnerschaft lebt vor allem mit und durch die Bürger", sagt Liensdorf. Ob durch Bürgerreisen, gegenseitige Kontakte von Schulen, Vereinen, durch Stadtverwaltung und -rat, aber auch durch Wirtschaftsprojekte und vieles mehr. In Roßlau hatte sich vorrangig der Städtepartnerschaftsverein Roßlau um die Belebung der Partnerschaften gekümmert. Nun will er sein Wirken erweitern - auf ganz Dessau-Roßlau. Doch dazu braucht es viele Mitstreiter, weist Amtsleiter Schwarzbach hin. "Wer Ideen, Interesse und Spaß am Austausch zwischen den Städten hat, ist eingeladen, mitzumachen." Interessierte können sich an Klaus Tonndorf, Eichendorffstraße 6, in 06862 Dessau-Roßlau (Tel. 034901 / 8 53 33) wenden. Am 27. Februar wird der Verein seine Mitgliederversammlung durchführen.
Im Städtepartnerschaftsverein sieht Dörte Liensdorf vor allem eine Unterstützung. "Es geht nicht darum, Aufgaben abzuwälzen", betont sie, aber die Städtepartnerschaften sollen auf einer breiteren Basis aufgebaut werden. "In Roßlau", sagt sie, "läuft das sehr gut."